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„Rassistisches“ Mohrenbräu-Logo: Die Wogen gehen hoch

Mohrenbräu-Logo sorgt für Aufregung. - © Facebook
Mohrenbräu-Logo sorgt für Aufregung. - © Facebook
Dornbirn - Auch im VOL.AT-Forum und auf unserer Facebook-Seite ist der Streit um das Logo der Mohrenbrauerei das große Thema. Verteidiger der Vorarlberger Biermarke sind hier ebenso anzutreffen wie Kritiker des bestehenden Firmenzeichens.
Rassismus-Vorwurf gegen Mohrenbräu
Mohren im VOL.AT-Interview

Viele unserer Facebook-Nutzer und Forumsteilnehmer können die Aufregung um den Farbigen im Mohrenbräu-Logo nicht ganz nachvollziehen. Reinhold Tscholl etwa meint: „Rassistisch ist nicht das Bild oder der Wortlaut, sondern nur das was bestimmte Gruppierungen hineininterpretieren. Soll so bleiben wie es ist.“ User „Zerza“ dazu: „Hirnlos! Ich bin selbst Ausländer, habe auch dicke Lippen – und fühle mich nicht angesprochen. Das Logo ist cool…“ Und „Spok“ schreibt: „War klar, dass es irgendwann zur Debatte stehen würde. Klar, dass in der heutigen Welt Solches nicht sein sollte. Klar aber auch, dass Mohren eine feste regionale Supermarke ist. Ich würde es deshalb auch nicht ändern.“

Auch kritische Stimmen

Aber auch Verständnis für die Initiatoren von „No Mohr“ ist vorhanden. Rainer Barta dazu: „Das Problem bei Mohrenbräu ist, dass sie den Mohr – ein nicht mehr ganz zeitgemäßer und heute als rassistisch geltender Begriff – nicht nur sprachlich, sondern auch im bildlich im Logo missbrauchen. Ich würde daher vorschlagen: ‚Raider heißt jetzt Twix‘. Mit einer geschickten Marketing-Strategie kann das Unternehmen sogar gestärkt daraus hervorgehen.“ Klare Worte findet User „Villenlos“: „Der Gründer hieß Mohr – deshalb Mohrenbräu; aber das Logo ist rassistisch und das ließe sich ganz leicht ändern!“ Mario Lindner wiederum hinterfragt die Logik hinter dem Logo: „Warum die Brauerei genau das Zeichen auswählte, weiß ich nicht – bei Frastanzer kann ich es mir bei den drei Schwestern besser erklären.“

„Weißhals“ statt „Schwarzkopf“?

Die Mehrheit steht aber auf Seiten der Mohrenbrauerei. Und kommentiert die Debatte teilweise mit sehr viel Humor. Lukas Wagner etwa macht sich schon Sorgen um andere Unternehmen: „Die Firma ‚Schwarzkopf‘ macht sich auch schon Gedanken. Heißt ab 2013 ‚Weißhals‘.“ User „Heckmeck“ meint gar, im Alternativvorschlag von „No Mohr“ ein anderes, verwerfliches Symbol zu erkennen: „Wie geschmackvoll, dass die Gruppe statt des Mohren den Atompilz von Nagasaki als Logo vorschlägt.“ Und „Zyarth“ führt die Diskussion auf ein bedauerliches Missverständnis zurück: „Mit dem Mohrenbräu-Logo ist eindeutig festzustellen, dass die Vorarlberger Bevölkerung keine Antipathie gegen Afrikaner empfindet, sondern ganz im Gegenteil, Afrikaner somit sogar verehrt! Das ist eine vorbildliche Einstellung in der heutigen Zeit.“ (MST)

Woher die Mohrenbrauerei ihren Namen hat

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