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„Von Kennelbach können alle viel lernen“

„Happy Birthday“ sang der Chor der Kennelbacher Schule.
„Happy Birthday“ sang der Chor der Kennelbacher Schule.
Jubiläums-Abschluss mit großem Festabend und Gottesdienst „Wie vor 100 Jahren“.

Kennelbach. (stp) Ein „Gottesdienst wie vor 100 Jahren“ beschloss das vielfältige Jubiläumsprogramm, mit dem Vorarlbergs jüngste Gemeinde den hundertjährigen Bestand als eigenständige Kommune (1911 wurde das heutige Kennelbach aus dem ehemaligen Hofrieden herausgelöst) feierte. Zuvor gab es den offiziellen Festabend, bei dem u. a. LSth. Markus Wallner und der Bregenzer Stadtarchivar Thomas Klagian auf das „Jahrhundertereignis“ eingingen. Bürgermeister Hans Bertsch betonte stolz, dass Kennelbach als jüngste Gemeinde des Landes dank herausragender Leistungen in der Vergangenheit und Gegenwart wohl die bekannteste sei.

Festliche Vielfalt

Das Jubiläumsjahr hatte zum Jahreswechsel mit dem „Usschellar“ begonnen, über das ganze Jahr verteilt folgten rund ein Dutzend unterschiedliche Veranstaltungen zum Jubiläum. Eine Wanderung auf den Spuren des Kohlebergbaus am Pfänderstock gehörte ebenso dazu wie das dreitägige Fest mit historischem Umzug im Sommer oder das Fest der Nationalitäten. Historiker Meinrad Pichler referierte über „Kommen und Gehen“, Kennelbach wurde erwandert, in der Villa Grünau gab es ein Konzert im Park und vieles mehr. Ein besonderes Highlight war der Firmen­event, bei dem Kennelbach darlegte, wie die Gemeinde den doppelten Strukturwandel zunächst vom Bauerndorf zur Textilgemeinde und später zum breit gefächerten Industrie- und Gewerbe­standort entwickelte. Mit diesem Wandel, so Markus Wallner, waren auch große Herausforderungen verbunden. Wie Kennelbach dabei die Integration der Zugezogenen bewältigt hat, daran können sich alle ein Beispiel nehmen, die heute mit dieser Thematik konfrontiert sind. Gerade in jüngster Zeit wurden die Beziehungen mit Scurelle, der italienischen Partnergemeinde, aus der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sehr viele Familien nach Kennelbach kamen, intensiviert.

Jugend gratulierte

Großen Anteil am Gelingen der Integration haben die Kennelbacher Vereine, die natürlich auch beim abschließenden Festabend entsprechend in Erscheinung traten. Musikverein und Singgemeinschaft sorgten im wahrsten Sinne des Wortes für den guten Ton. Das Geburtstagsständchen war jedoch der Jugend vorbehalten. Die neue Volksschuldirektorin Cornelia Graninger gratulierte mit dem Schulchor.

Älter als die Gemeinde

Neben dem designierten Landeshauptmann Markus Wallner und Bezirkshauptmann Elmar Zech hatten sich auch amtierende und ehemalige Bürgermeister aus den Nachbargemeinden sowie eine Vertretung aus der Partnergemeinde Scurelle im Schindlersaal eingefunden. Außergewöhnlichster Festgast war jedoch ein Mitbürger, der älter als die Gemeinde ist: Josef Raudnicky, der am 2. November sein 102. Lebensjahr vollendete und mit großem Interesse der Festveranstaltung folgte. Ursprünglich hatte er das Tischlerhandwerk erlernt, doch 1937 kam er als Alpingendarm nach Bürserberg. Als Gendarm ging er 1975 in Pension.

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