Während sich die Bregenzer Zivilregierung und einige Einwohner weiter dafür einsetzten, Bregenz aus den Kampfhandlungen herauszuhalten, zeigt die Militärführung keine Anstalten die Klause zu räumen. Als das Ultimatum um 3 Uhr morgens verstreicht, bereiten die Franzosen den Angriff auf die deutsche Linie vor. Laut den Berichten von Georg Schelling geht die Infanterie ab 4 Uhr in Lochau Haggen gegen die Verteidiger vor, eine halbe Stunde später beschießen französische Artillerie erstmals Bregenz.
Luftangriffe auf Bregenz
Mit den Morgenstunden begannen die Franzosen, die Stadt aus der Luft anzugreifen. Ab neun Uhr beschossen Jagdbomber die Stadt mit ihren Bordwaffen, ab 10:45 Uhr wurde die Stadt auch mit Bomben belegt. Auch im Rest Vorarlbergs gab es vereinzelte Störangriffe der französischen Flieger. Währenddessen gehen die französischen Bodentruppen gegen die deutschen Linien vor.
Die Verteidiger ziehen sich zurück
Um 7.30 wurde dem deutschen Kommando gemeldet, dass die Angreifer mit Panzern über Lochau auf den Pfänder fahren. Von dort aus konnten sie den Gebhardsberg bedrohen, die deutschen Verteidiger drohten abgeschnitten zu werden. Die Flak wie auch große Teile der verfügbaren Pak waren bereits am Vortag vernichtet worden. Zu dieser Zeit sollen in der Stadt bereits die ersten rot-weiß-roten Fahnen gehisst worden sein. Man befahl den Rückzug über die Ach, um die Einkesselung zu verhindern – ohne zu wissen, dass es sich bei den Panzern auf dem Pfänder um eine Falschmeldung handelte.
Die Franzosen auf dem Vormarsch
Tatsächlich war jedoch mit Dr. Paul Pirker bereits in den frühen Morgenstunden ein Bregenzer zu den Franzosen aufgebrochen. Er bot sich ihnen als Führer an, was auch angenommen wurde. Gegen halb 10 Uhr brach er mit einem Stoßtrupp auf, um diese über Haggen hinter die Klause zu führen. Ein Teil des Trupps sollte die deutsche Linie flankieren, der andere nach Bregenz vorstoßen. Man erwartet durchaus deutsche Gegenwehr, allein am Vortag fielen schließlich bei den Kämpfen um Lochau und Hörbranz acht Deutsche, drei Zivilisten und zwei Franzosen.
Vorarlberger zahlen mit ihrem Leben
Tatsächlich trafen sie die Linien verlassen vor. Die Wehrmacht war auf dem Rückzug, gegen 11 Uhr wurden die Achbrücken bei Hard und Lauterach von den abziehenden Truppen gesprengt. Wie auch sonst im Land, versuchten Vorarlberger immer wieder, solche Sprengungen zu verhindern, teilweise auch mit Erfolg. In Lauterach zahlten jedoch die Offiziere Anton Renz aus Bregenz und der Tiroler Helmut Falch einen solchen Versuch mit dem Leben. In Langenegg fielen ebenfalls sechs Männer im Kampf gegen die SS.
Einmarsch in Bregenz
Um 11:40 sprengten sich die Franzosen den Weg durch die Sperren bei der Klause frei. In den Mittagstunden trafen sowohl der von Pirker geführte Stoßtrupp als auch die ersten Panzer in Bregenz ein. Das Bombardement hatte Bregenz schwer gezeichnet. Mehr als 70 Häuser wurden ein Raub der Flammen, ganze Straßenzüge waren unbewohnbar und 195 Haushalte mit 700 Personen obdachlos.
Am 2. Mai wenden sich die Franzosen bereits nach Süden – in Richtung Dornbirn, Lustenau und Hohenems.