In Hohenems nutzten am vergangenen Samstag über 1300 große und kleine Nachtschwärmer die lange Museumsnacht, um sich ein Bild vom Jüdischen Museum, von Stoffels Säge-Mühle, vom „Museum auf Zeit“ und von der Schau „Acht ohne Gegenstand“ im Otten Kunstraum zu machen. Dort zeigten Ilse Aberer, Doris Fend, Tone Fink, Maria Jansa, Hubert Lampert, Herbert Meusburger, Norbert Pümpel und Franz Türtscher in ihren Zeichnungen, Malereien, Reliefs, Skulpturen vielfältige Zugänge zur Gegenstandslosigkeit auf. Einige der in der Schau vertretenen Künstler erläuterten den knapp 300 Besuchern bei den stündlichen Führungen auch ihre Werke.
Das Jüdische Museum bot jede halbe Stunde Führungen sowohl durch die Dauerausstellung als auch durch die bisher erfolgreichste Sonderausstellung „Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914“ an. Kinder eine bunte Postkarte gestalten nachdem sie eine Rätsel-Rallye durch das jüdische Europa absolviert hatten. Und für die musikalische Unterhaltung der knapp 700 Museumsgäste sorgte der Akkordeonvirtuose Goran Kovacevic mit einem Repertoire von Balkanmusik bis Berio.
In Stoffels Säge-Mühle erklärte Ing. Bernd Amann die Funktionsweise historischer und moderner Mühlen und Müllereimaschinen und erzählte alles rund ums Getreide und seine Verarbeitung, von den vier Hauptprozessen der Mehlerzeugung und den heimlichen und unheimlichen Mühlenbewohnern sowie deren Bekämpfung und den Schäden, die sie anrichten. Zudem wurde der Film „Vom Korn zum Brot“ gezeigt, und zum Abschluss bekam jeder Besucher ein frisches Brötchen.
Zeitweise dichtes Gedränge herrschte im relativ kleinen „Museum auf Zeit“, wo sich knapp 230 Besucher für das Modell der Burganlage Alt-Ems, die alte Grafschaft und die Familiengeschichte der Grafen von Ems interessierten. Zudem führte Horst Wehinger durch die Ausstellung „Kästle – die weiße Legende“.