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184. Oktoberfest startet entspannt - Schon 600.000 Besucher

Die österreichische Sängerin Victoria Swarovski (r) küsst ihre Schwester Paulina Swarovski im Käferzelt
Die österreichische Sängerin Victoria Swarovski (r) küsst ihre Schwester Paulina Swarovski im Käferzelt ©APA
Entspannt, schön, "normal" - so hat nach Einschätzung der Wiesn-Leitung das 184. Münchner Oktoberfest begonnen. Am ersten Wochenende kamen rund 600.000 Besucher und damit rund 100.000 mehr als im Vorjahr.
Münchner Oktoberfest 2017: Bilder vom Sonntag
Münchner Oktoberfest 2017: Bilder vom Samstag

Festwirte, Marktkaufleute und Schausteller waren mit den Umsätzen zufrieden. Wirte-Sprecher Toni Roiderer registrierte einen “rundum gelungenen Einstand”. München. Die Wiesn-Gäste kamen mit gutem Appetit – sie verspeisten gleich am ersten Wochenende insgesamt elf Ochsen, zwei mehr als im Vorjahr. Zwar gab es keine Zahlen zum Bierkonsum, aber mit Sicherheit flossen Hundertausende Liter durch die durstigen Kehlen. Nach vor allem vormittäglichem Regen stieg mit dem Ende der Schauer der Konsum, weil dann auch die Biergärten besetzt waren. Zugleich kurbelte trockeneres Wetter das Geschäft bei Schaustellern und Straßenverkauf an.

Mehr als bisher kamen auch Touristen auf die “Oide Wiesn im Südteil des Geländes. Sie gilt mit ihrer traditionellen Ausrichtung und den historischen Fahrgeschäften als “Sehnsuchtsort der Münchner”.

Maß Bier um bis zu 10,95 Euro

Die Maß Bier kostet dieses Jahr bis zu 10,95 Euro, 25 Cent mehr als im Vorjahr. Bis zum 3. Oktober werden an die sechs Millionen Besucher zum größten Volksfest der Welt erwartet.

Das Sicherheitskonzept für das Volksfest mit Zaun, Kontrollen und Rucksackverbot habe sich erneut bewährt, hieß es bei der Festleitung. Kleine Anlaufschwierigkeiten beim Einlass zum Wiesn-Beginn seien erkannt und gelöst worden. Vor allem am ersten Tag waren die Ordner von den Massen teils fast überrannt worden. Dennoch mussten Zelte am ersten Vormittag zunächst nicht wegen Überfüllung geschlossen werden – das sehr herbstliche Wetter dürfte dazu beigetragen haben.

Taschendiebe und Maßkrugschläger

Polizei und Rettungsdienst berichteten von einem ruhigen Auftakt – jedoch mit etwas mehr Einsätzen als im Vorjahr. Die Beamten der Wiesnwache machten vor allem Taschendiebe und Maßkrugschläger dingfest. In einem Fall ging es mit Bierduschen los, ehe sich die Streithähne Maßkrüge ins Gesicht schlugen. In einem anderen Fall bekam ein 18-Jähriger den Krug ins Gesicht, als er einen Streit schlichten wollte. Der Grund der Streitereien – unklar, wie so oft.

Die Helfer der Wiesn-Sanitätsstation mussten am ersten Samstag rund 480 Patienten versorgen, im Vorjahr waren es 330. Vor allem ging es um Schnitte an Händen und Füßen sowie Riss-, Quetsch- und Schürfwunden nach Stürzen. Bereits am Samstagmittag hatten die Retter einen Mann nach einer Herzattacke erfolgreich reanimiert. 43 Besucher hatten deutlich zu tief ins Glas geschaut und mussten wegen Alkoholvergiftung behandelt werden, im Vorjahr waren es 32 gewesen.

9.000 Trachtler beim Trachtenumzug

Bei einem der größten Trachtenumzüge der Welt waren am Sonntagmorgen rund 9000 Trachtler durch München zum Oktoberfest gezogen. Hauben und Hüte, die zu vielen traditionellen Trachten gehören, schützten die Teilnehmer zumindest ein wenig vor dem morgendlichen Nieselregen. Gruppen aus Österreich, Italien, der Schweiz, Polen, Serbien, Litauen und Bosnien-Herzegowina reihten sich nach Veranstalterangaben in den sieben Kilometer langen Zug ein.

In der ersten festlichen Ehrenkutsche fuhr der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit seiner Frau, weiter hinten folgte die Kutsche des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Reiter hatte am Samstag mit dem traditionellen Anzapfen des ersten Fasses das Oktoberfest eröffnet und mit Seehofer auf eine friedliche Wiesn angestoßen.

Angesichts latenter Terrorgefahr haben die Behörden für das diesjährige Oktoberfest ihr Sicherheitskonzept nochmals ausgeweitet. Polizeibeamte mit Bodycams – am Körper befestigte Kameras -, zusätzliche Videokameras und mehr Blumenkübel als Zufahrtssperren gehören zu den erweiterten Maßnahmen. Die Polizei zeigt deutliche Präsenz. Über eine Lautsprecheranlage sollen zudem Besucherströme bei einem Alarm besser geleitet werden.

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