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19 mutmaßliche Fahrer im Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt befragt

Der Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt zieht sich seit März.
Der Schlepper-Prozess in Wiener Neustadt zieht sich seit März. ©APA
Im seit März laufenden Schlepper-Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt sind am Dienstag hauptsächlich Personen befragt worden, die Landsleuten der angeklagten acht Asylwerber (aus Pakistan, Afghanistan und Indien) Mitfahrgelegenheiten nach Deutschland geboten haben sollen.
Zeugen bleiben fern
Polizist weiter befragt
Beim Schlepper-Prozess
Verhandlung zieht sich
Enthaftung steht im Raum

Die Einvernahme der Autofahrer konnte darüber allerdings keinen Aufschluss verschaffen. Zwei Leute, die über eine Internetplattform “mitfahrgelegenheit.at” bzw. “mitfahrgelegenheit.de” andere gegen Kostenbeteiligung in ihren Pkw mitreisen ließen, erschienen nicht bei Gericht. Und jene zwei Zeugen, die gekommen waren, wussten nicht viel zu berichten.

“Ich hätte jemanden aus Salzburg nach Deutschland mitnehmen sollen. Am Handy haben wir einen Preis von 30 bis 40 Euro ausgemacht, aber die Person ist nicht aufgetaucht”, berichtete eine 24-jährige Deutsche dem Schöffensenat. Ein anderer Zeuge nahm einen Asiaten von Wien nach München mit, hatte aber “kein Gesicht mehr dazu”, wie sein Mitfahrer ausgesehen hat.

“Frauenschwarm” zur Haftstrafe verurteilt

In der Pause seit der letzten Verhandlung Ende Juni gab es einen Nebenschauplatz: Der Drittangeklagte, ein 19-jähriger pakistanischer Staatsangehöriger, von seinem Verteidiger Lennart Binder als “Frauenschwarm” bezeichnet, wurde in einem gesonderten Prozess wegen Suchtgifthandels rechtskräftig zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Er hatte versucht, einem verdeckten Ermittler 20 Gramm Haschisch zu verkaufen.

Der 19-Jährige leugnete dies nicht: Er hätte das nur getan, weil er Geld gebraucht hätte, um sich Zugtickets von Wien zum Schlepper-Prozess nach Wiener Neustadt leisten zu können. Detail am Rande: Bei der Urteilsverkündung ließ die Richterin die Polizei rufen, weil sich drei Zuschauer weigerten aufzustehen.

Der Prozess wird am 8. September fortgesetzt.

(APA)

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