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200 Jahre bei Österreich: Salzburg plant Landesausstellung

Der Landeshauptmann freut sich auf die Ausstellung zum Jubiläum
Der Landeshauptmann freut sich auf die Ausstellung zum Jubiläum
Salzburg wagt sich erstmals seit 20 Jahren wieder an eine Landesausstellung. "Bischof. Kaiser. Jedermann." ist 2016 das zentrale Projekt der Aktivitäten rund um das Jubiläum "200 Jahre Salzburg bei Österreich". Das Jubiläum biete die Chance, Bewusstsein für das Erreichte zu schaffen und in die Zukunft zu blicken, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Montag bei einem Pressegespräch.


Das Jubiläum sei ein besonderer Anlass für eine Landesausstellung, begründete Haslauer. Zuletzt hatte das Bundesland 1994 mit “Salz” in Hallein ein derartiges Großprojekt umgesetzt. Damals hatten 130.000 Menschen – wesentlich weniger als die ursprünglich erhofften 200.000 Besucher – die Schau gesehen.

Der historische Hintergrund für die Landesausstellung 2016: Im Jahr 1816 fiel Salzburg nach Jahren wechselnder Herrscher an Österreich. Das über Jahrhunderte selbstständige Fürsterzbistum hatte nach mehreren Kriegen, Besetzungen und wechselnden Herrschaftsverhältnissen zuletzt zum Königreich Bayern gehört.

Das Land Salzburg plant rund um das Jubiläum einen breiten Fächer an Veranstaltungen, Ausstellungen und Projekten, deren inhaltliche Klammer eine selbstkritische Standortbestimmung des Bundeslandes sein soll. Die Schau “Bischof. Kaiser. Jedermann” im Salzburg Museum soll als Trilogie Einblick in die wechselvolle Geschichte geben. Für die Landesausstellung steht ein Budget von 1,5 Mio. Euro zur Verfügung, das sich Stadt und Land zur Hälfte teilen. Das Salzburg Museum rechnet mit 60.000 Besuchern.

Für den Teil “Schatzkammer Salzburg” kehren viele Objekte, die in den Wirren der wechselnden Machtverhältnisse in ganz Europa verstreut wurden, wieder nach Salzburg zurück – “als Leihgaben”, wie der für diesen Ausstellungsbereich verantwortliche Kurator Peter Husty betonte. Rund 25 bis 30 ausgewählte Objekte sollen zeigen, welch kunsthistorischen Reichtum die Fürsterzbischöfe bis ins 19. Jahrhundert in Salzburg gesammelt hatten. In ihren Residenzen und Schatzkammern gab es Gold- und Silberarbeiten, grandiose Objekte aus Bergkristall, Elfenbeinschnitzereien, wertvolle Gemälde, Skulpturen, Handschriften und Möbel. In einer historischen Inventarliste schienen über 1.000 Gemälde auf, berichtete Husty. Einige der Leihgaben werden erstmals seit 1816 wieder in Salzburg zu sehen sein. Unter anderem sollen die Münzsammlung von St. Peter, ein Selbstporträt von Angelika Kauffmann oder eine frühneuzeitliche persische Handschrift gezeigt werden.

“Wir wollen den Menschen Geschichten erzählen”, kündigte Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums, an. Der zweite Ausstellungsteil “Erzähl’ mir Salzburg” rückt Ereignisse, Personen oder Geschichten aus der Salzburger Historie ins Zentrum. Zwölf Themenbereiche – zu 90 Prozent bestückt mit Objekten aus der Sammlung des Museums – werden die unterschiedlichen Aspekte der Landesgeschichte beleuchten. Die Salzburger Sagenwelt ist dabei ebenso Thema wie das Lied “Stille Nacht”, die Utopien der Zwischenkriegszeit, der Nationalsozialismus oder der Wandel durch Migration. “Am Schauplatz” heißt der dritte Teil der Ausstellung, der acht Orte, die eine Bedeutung für die Salzburger Geschichte haben, in den Mittelpunkt rückt. In der Villa Manin bei Udine wurde beispielsweise 1797 der Friedensvertrag von Campo Formio geschlossen, der erstmals das Ende des selbstständigen Erzstifts Salzburg festschrieb.

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