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29 Tote bei Al-Kaida-Anschlag auf Hotel in Burkina Faso

Soldaten stoppten schließlich die Angreifer
Soldaten stoppten schließlich die Angreifer
Bei dem Angriff der Islamistengruppe Al-Kaida auf ein Hotel im westafrikanischen Burkina Faso sind 29 Menschen sind am Samstag getötet worden. Unter den Opfern sind mindestens elf Ausländer, darunter sechs Kanadier, wie die Behörden mitteilten. Mehrere Bewaffnete hatten das Hotel am Freitagabend gestürmt. Soldaten beendeten den Angriff gewaltsam.


Im Norden von Burkina Faso wurden nahezu gleichzeitig zwei Australier von mutmaßlichen Jihadisten entführt. Die Angreifer hatten bei der Erstürmung des bei Ausländern beliebten Hotels “Splendid” und der benachbarten Restaurants “Cappuccino” zahlreiche Menschen erschossen. Anschließend nahmen sie mehr als hundert Gäste als Geiseln. Am frühen Samstagmorgen stürmten Soldaten das Vier-Sterne-Hotel und das Restaurant. An dem Einsatz waren auch französische Spezialkräfte und US-Truppen beteiligt.

Mindestens 29 Tote wurden später am Tatort geborgen, darunter die Leichen von sechs Kanadiern, je zwei Franzosen und Schweizern sowie eines US-Bürgers. Dem Außenministerium in Wien lagen zunächst keine Erkenntnisse vor, wonach auch Österreicher getötet worden sein könnten. Darüber hinaus wurden nach Angaben von Burkinas Innenminister Simon Compaore etwa 30 Menschen verletzt. Die Leichen von drei Angreifern seien identifiziert worden, sagte Compaore. Die Männer seien “höchstens 26 Jahre alt” gewesen. Aus Sicherheitskreisen hatte es zuvor geheißen, es seien mindestens vier Jihadisten an dem Angriff beteiligt gewesen, darunter zwei Frauen.

“Es war schrecklich, die Leute lagen auf dem Boden, überall war Blut. Wir hörten die Angreifer, sie schossen auf diejenigen, die noch nicht tot waren”, berichtete die Hotelangestellte Yannick Sawadogo. Der Angriff erinnert an den Angriff auf das Luxushotel Radisson Blu in der malischen Hauptstadt Bamako, bei dem Ende November 20 Menschen getötet worden waren, darunter 14 Ausländer.

Wie bei dem damaligen Angriff bekannte sich die Islamistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) im Namen von Al-Mourabitoun zu dem Angriff in Ouagadougou. Die Gruppe Al-Mourabitoun des berüchtigten Extremisten Mokhtar Belmokhtar hatte sich erst im Dezember wieder AQMI angeschlossen. Der Anschlag in Ouagadougou war der erste derartige Angriff in Burkina Faso, das bisher von der Gewalt im Nachbarland Mali verschont worden war.

“Die burkinische Nation steht unter Schock”, sagte Präsident Roch Marc Christian Kabore in einer Fernsehansprache. Die Regierung verhängte eine dreitägige Staatstrauer. Frankreichs Staatschef Francois Hollande verurteilte den “feigen” Anschlag.

Am Freitag wurde zudem in Baraboule im Norden von Burkina Faso ein australisches Ehepaar von mutmaßlichen Jihadisten entführt. Zunächst hatte es am Samstag fälschlicherweise geheißen es handle sich um zwei Österreicher. Die brukinische Regierung korrigierte später die Angaben und erklärte, es seien Australier. Der Arzt und seine Ehefrau leben nach Angaben eines Bewohners seit 1972 in der Stadt Djibo am Rande der Sahelzone.

Nach einem gescheiterten Putschversuch im Herbst hatte die Präsidentschaftswahl Ende November Hoffnung auf eine Stabilisierung und die Rückkehr zur Demokratie in Burkina Faso geweckt. Kabore löste Übergangspräsident Michel Kafando ab, der das bitterarme Land nach dem Sturz von Langzeitpräsident Blaise Compaore Ende Oktober 2014 geleitet hatte.

Durch diese positive Entwicklung sei Burkina Faso ins Fadenkreuz der Extremisten gelangt, sagte die Sicherheitsexpertin Cynthia Ohayon von der International Crisis Group. “Das macht das Land zu einem Symbol des Fortschritts, und genau das wollen diese Menschen zerstören.”

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