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30 Jahre nach Cool Runnings: Jamaikas Bob-Frauen bei Olympia

Jazmine Fenlator-Victorian und Carrie Russell starten in Südkorea
Jazmine Fenlator-Victorian und Carrie Russell starten in Südkorea ©APA (EXPA/Groder)
30 Jahre nach dem Auftritt von Jamaikas Bobfahrern bei den Winterspielen 1988 in Calgary geht in Pyeonchang erstmals ein Frauenteam von der Karibikinsel an den Start. "Team Jamaika ist offiziell qualifiziert ... und ich bin auch dabei", postete Bob-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis am Dienstag auf Facebook. Die Deutsche, die 2006 in Turin im Zweier Gold holte, ist die Trainerin des Teams.

Pilotin der jamaikanischen Frauen ist Jazmine Fenlator-Victorian. Die Amerikanerin trat bereits in Sotschi 2014 als Anschieberin von Lolo Jones an und entschied sich nun für ein Antreten für das Geburtsland ihres Vaters. So erhielt sie 2016 das Startrecht für Jamaika.

Mit Platz sieben in Winterberg erreichte die 32-jährige Fenlator-Victorian mit Anschieberin Carrie Russell bei ihrem Weltcupeinstand ihre bisher beste Saisonplatzierung.

Russell gewann 2013 bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft Gold mit der 4×100-m-Staffel. “Das ist einer der glücklichsten Momente meines Lebens. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal Bobfahrerin werde”, sagte die 27-Jährige. Ersatzanschieberin ist Audra Segree (27), die ebenfalls normal auf der Laufbahn zu Hause ist.

Hollywood ließ sich von der ersten Olympia-Teilnahme eines jamaikanischen Bobteams 1988 in Calgary inspirieren und drehte danach den Kult-Film “Cool Runnings” (1993), der allein im Kino über 150 Millionen Dollar einspielte. Jamaikas Zweier nimmt aktuell Platz 31 in der Qualifikation für Pyeongchang ein, 30 schaffen es in den Bewerb.

Am Montag hatte sich Nigerias Frauenteam für die Bob-Bewerbe in Südkorea qualifiziert. Pilotin Seun Adigun, Ngozi Onwumere und Akuoma Omeoga kommen ebenfalls aus dem Sprintlager. Nigeria wird damit erstmals bei Winterspielen vertreten sein. Vorreiter war der Senegalese Lamine Gueye, der 1984 in Sarajevo in der Abfahrt und im Riesentorlauf antrat. Nach Sotschi entsandten Togo und Simbabwe Athleten.

Seit Jahren trainiert auch die in Österreich aufgewachsene Skirennfahrerin Sabrina Wanjiku Simader (19) intensiv für ihren großen Traum, nämlich als erste Kenianerin an Olympischen Winterspielen teilzunehmen. Weil der kenianische Verband keine Mittel zur Verfügung stellen kann, wurde kürzlich die Crowdfunding-Plattform “I believe in you” eingerichtet.

Simader war vergangenen Dezember im Weltcup-Kombi-Slalom von St. Moritz 38. geworden. Die Chance auf den ersten Weltcuppunkt in der Geschichte Afrikas verhinderte dann aber die nebelbedingte Absage des Super-G und damit des ganzen Bewerbes. Der Flug Simaders nach Südkorea ist aber bereits gebucht.

(APA/dpa/ag.)

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