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Zielpunkt-Pleite: Spar und Rewe an einzelnen Standorten interessiert

Spar und Rewe könnten einige Standorte von Zielpunkt übernehmen.
Spar und Rewe könnten einige Standorte von Zielpunkt übernehmen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die größten Handelsketten des Landes, Rewe und Spar, spitzen auf einzelne Filialen der insolventen Lebensmittelkette Zielpunkt. Ein Kauf der gesamten Zielpunkt-Gesellschaft oder größerer Filial-Pakete käme aus wettbewerbsrechtlichen Gründen aber nicht infrage.

“Was einzelne Standorte betrifft, werden wir das prüfen, sobald wir zu Gesprächen geladen werden”, sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann am Donnerstag auf APA-Anfrage. Genaueres könne man noch nicht sagen.

Rewe prüft Übernahme einzelner Standorte

Etwas zurückhaltender gab sich Branchenprimus Rewe (Billa, Merkur, Adeg, Bipa). Die Übernahme einzelner Standorte werde generell “immer geprüft”, so Sprecherin Lucia Urban. Ob allenfalls auch Mitarbeiter mitübernommen werden, komme “sehr auf den Standort an”, sagte Urban.

Spar und Rewe suchen Mitarbeiter

Beide Unternehmen, Rewe und Spar, betonten, dass sie selbst stets auf der Suche nach qualifizierten Angestellten seien. “Gerne können sich auch Zielpunkt-Mitarbeiter bei uns bewerben”, sagte Berkmann. Spar beschäftigt in Österreich 41.000 Personen, Rewe rund 40.700 (ohne Adeg).

3.000 nach Zielpunkt-Pleite ohne Job

Bei Zielpunkt verlieren fast 3.000 Menschen ihren Job. Ihr Weihnachtsgeld sowie das November-Gehalt bekommen sie vom Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt.

Insolvenz kam überraschend

Dass die oberösterreichische Handelsgruppe Pfeiffer ihre erst 2014 zur Gänze übernommene Tochter Zielpunkt mit zuletzt 229 Filialen in die Insolvenz schickt, kam auch für den Mitbewerb überraschend. “Bis vor kurzem hat es ja noch geheißen, dass sie auf gutem Weg sind”, hieß es etwa bei Rewe. Zu Preiserhöhungen werde es jedenfalls infolge der Zielpunkt-Insolvenz nicht kommen, versicherten die Handelsriesen. Vielmehr sei die Zielpunkt-Pleite ein Zeichen für den harten Wettbewerb am heimischen Lebensmittelmarkt.

Anders sieht das Theodor Thanner, Chef der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB): “Jetzt ist ein großer wesentlicher regionaler Anbieter ausgeschieden. Und hier ist zu befürchten, dass die Preise steigen werden”, meinte Thanner am Mittwoch.

 

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