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500 Arbeiter verwandeln die Wiener Staatsoper in einen Ballsaal

Die Staatsoper bekommt wieder ihr Tanzparkett.
Die Staatsoper bekommt wieder ihr Tanzparkett. ©APA
Die Wiener Staatsoper macht sich wieder adrett für die große Ballnacht: Seit 6.30 Uhr werkten am Dienstag rund 500 Arbeiter emsig daran, das Innere des Sangeshauses in den wohl schönsten Ballsaal der Welt zu verwandeln.
Ein Blick hinter die Kulissen
Verwandlung der Staatsoper

“Ich traue mich schon jetzt zu sagen, wir werden rechtzeitig fertig”, freute sich Walter Renner von den Bundestheater. Viel Zeit haben die Arbeiter dennoch nicht: Am Mittwochabend bei der Generalprobe für den Opernball muss die Verwandlung abgeschlossen sein. “Insgesamt sind es mehr als 12.000 Arbeitsstunden”, sagte Renner.

Im Inneren der Oper wird als erstes das Parkett aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen jedes Jahr für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wird darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereit steht. Parallel werden die Bühnenlogen errichtet. Bis 23.00 Uhr sollten die groben Arbeiten abgeschlossen sein.

Großes Tanzparkett in der Staatsoper

Die Idee, die verschiedenen Ebenen der Staatsoper zu einem einzigen Tanzparkett umzubauen, hatte übrigens der legendäre Tanzlehrer Willy Elmayer. Wie aus seinen neuaufgelegten Memoiren “Vom Sattel zum Tanzparkett” (K&S Verlag) hervorgeht, wurde Elmayer in den 1920er-Jahren die Aufgabe übertragen, den Opernball als großen Staatsball zu gestalten.

Von Anfang an störte Elmayer, dass Bühne und Zuschauerraum nicht nur durch den Orchestergraben getrennt, sondern auch verschieden hoch waren. “Daher mein Vorschlag: Warum nicht ein einziges, überdimensioniertes Tanzparkett schaffen?” Nachdem er mit diesem Plan jahrelang auf Granit gebissen war, gaben die Bundestheater kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges plötzlich grünes Licht. “Ich aber konnte mich jetzt so richtig austoben”, schrieb der Tanzlehrer. Wie auch heute, begann der Umbau gleich nach der letzten Vorstellung, in nur 48 Stunden musste der Ballsaal errichtet sein. “Diese 48 Stunden war ich bei den Arbeitern. Ich legte selbst Hand an, gab noch einmal letzte Anweisungen, ließ Kistenweise Bier auffahren, spendierte Würstel – und half wieder weiter”, erinnerte sich der einstige Benimm-Papst.

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(APA)

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