AA

555 Sportler beim Kultrennen "Weißer Rausch"

©Privat
Bei der 19. Auflage des Kultrennens „Der Weiße Rausch“ zeigte sich die Kandahar als buckliges Ungetüm, welches von den 555 internationalen Teilnehmern vor allem eines verlangte: Kraft! Der Arlberg-Adler-Seriensieger Florian Holzinger hatte davon wohl genug und kämpfte sich mit einer spektakulären Leistung zurück an die Spitze. Die Österreicherin Angelika Kaufmann überquerte die Ziellinie zum sechsten Mal als schnellste Dame.

Am großen Renntag präsentierte sich St. Anton am Arlberg unter blauen Himmel von seiner schönsten Seite und der Valluga Gipfel zeigte sich in seiner vollen Pracht als majestätischer, respekteinflößender und zähnezeigender Riese. Trotz bester Bedingungen verlangte die 19. Auflage des Kultrennens „Der Weiße Rausch“ volle Konzentration und Durchhaltevermögen bis in die Zielgerade. Welche Überwindungskraft benötigt wird, um die herausfordernde Strecke zu bezwingen, wissen nur die 555 internationalen Teilnehmer, die sich am Valluga Grad verteilen und angespannt auf den Startschuss warten. Wann genau das Signal kommt, wissen sie nicht. „Im Zeitraum von 60 Sekunden kann es jederzeit so weit sein. Während die mutigen Sportler auf das Go warten, herrscht am Gipfel eine außerordentliche Stille. Man könnte wohl eine Stecknadel hören, die in den Schnee fällt. Die Energie in der Luft ist fast greifbar“, so TVB Direktor Martin Ebster. Im Massenstart schossen die Teilnehmer in den verengten Vallugakessel und kämpften unerbittlich um die vorderen Ränge. „Der Weiße Rausch ist jedes Jahr unvorhersehbar. Auch wenn man in guter Form ist, weiß man nie, was passiert und welche Gegner einem beim Massenstart in die Quere kommen können“, so OK-Chef Peter Mall. Der 150 Meter lange sowie extrem steile Wiederaufstieg brachte die Sportler an ihre körperlichen Grenzen. Der Arlberg-Adler-Seriensieger Florian Holzinger, welcher letztes Jahr hinter dem Überraschungsgewinner Jochen Riexinger auf dem zweiten Platz landete, besiegte den Schmerzensberg mit einer spektakulären Leistung und ließ auch in den restlichen 9 km seine Gegner hinter sich. Mit eisernem Willen erkämpfte sich der Deutsche den ersten Platz zurück, dicht gefolgt vom Zweitplatzierten Mathias Gorbach aus Österreich. Um den dritten Platz ritterten Dominik Schranz (AUT, 3. Platz) und Daniel Hammerle (AUT) bis zur Zielgerade. „Die Kandahar war in diesem Jahr so hart wie noch nie. Das buckelige Ungetüm war nicht einfach zu bezwingen“, so Florian Holzinger.

Angelika Kaufmann siegt zum 6. Mal

Schon vorab galt Angelika Kaufmann als heiße Favoritin unter den Damen. Bereits zum sechsten Mal ging die Vorarlbergerin als Königin der Valluga hervor. Mit ihrer Spitzenleistung ließ die ehemalige Freeridemeisterin auch zahlreiche männliche Kollegen hinter ihr und ergatterte den unglaublichen 5. Platz in der Gesamtwertung. Auf den zweiten Platz der Ski Damen landete Petra Zeller und auf den dritten Platz Katrin Alber. Der Österreicher Tommy Neuhauser ging als schnellster Snowboarder aus dem Rennen hervor. Unter den 555 Teilnehmern fanden sich 13 Telemarker, welche die Strecke mit der urförmlichen Abfahrtstechnik aus Norwegen meisterten.  Der Däne Christian Thomsen siegte in dieser Klasse.

Die 19. Auflage war auch heuer ein Skifestival für Jung und Alt. Den Beginn machten wieder die Jungstars mit dem Mini Weißen Rausch, den der Schweizer Diethelm Tim und die Österreicherin Stefanie Wolfram für sich entschieden. Die Stimmung in St. Anton am Arlberg war im wahrsten Sinne des Wortes berauschend. Weit mehr als 1.000 Zuschauer jubelten im Zielbereich. Unter ihnen auch Spitzenathleten wie Freeride World Tour Fahrer Stefan Häusl und Olympiasieger Christoph Bieler, welche die Leistungen der Teilnehmer bestaunten. „Die körperliche Komponente ist ein Wahnsinn, es reicht nicht, ein guter Skifahrer zu sein.“ Zum Vergleich: Die Streif hat eine Länge von 3,5 km, auf der Valluga müssen die Teilnehmer eine 9 km lange Strecke, inklusive Wiederaufstieg zurücklegen“, so Stefan Häusl. Wohlverdient machen die 555 Teilnehmer aus 20 Nationen im Anschluss vom Rennen die Nacht zum Tag. Schließlich gilt „Der Weiße Rausch“ auch nicht umsonst als krönender Saisonabschluss in St. Anton am Arlberg.

LIVESTREAM “Weißer Rausch”

(Vorschau) 555 Wintersportler aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt warten derzeit auf den Adrenalinkick „Valluga“. In knapp einer Woche startet die Reise nach St. Anton am Arlberg zur 19. Auflage des Kultrennens „Der Weiße Rausch“. Neben der Ski,- Snowboard-, Telemark- oder Kurzskiausrüstung sollten die Teilnehmer auch genügend Durchhaltevermögen und einen eisernen Willen „im Gepäck“ haben. Die neun Kilometer und quasi unpräparierte Strecke inklusive einem 150 Meter Wiederaufstieg wäre eigentlich schon Herausforderung genug. Aber in St. Anton am Arlberg wird die Messlatte seit 19 Jahren besonders hoch gesetzt, denn die Teilnehmer erwartet ein spektakulärer Massenstart vom Vallugagrad, gefolgt von einem Ellbogen-an-Ellbogen Kampf in die Tiefe. „Dank der idealen Schneeverhältnisse verläuft das Rennen über die Originalstrecke. Wir freuen uns, dass sich die Valluga wie im vergangen Jahr in weißer Pracht zeigt“, so OK-Chef Peter Mall.

Top-Favoriten Orley, Kaufmann und Holzinger am Start

Für viele Teilnehmer ist das Rennen „Der Weiße Rausch“ mit einem Virus vergleichbar. Wer sich einmal infiziert hat, wird ihn nicht mehr los. Jedes Jahr rittern altbekannte Starter um den Sieg. Als heißer Favorit unter den Damen gilt die Gewinnerin aus dem Vorjahr, Angelika Kaufmann aus Lech, die mit ihrer Spitzenleistung zahlreiche männliche Kollegen hinter sich ließ und ganz vorne mitmischte. Freeride World Tour-Vizeweltmeister Flo Orley befindet sich heuer auf Abschiedstournee und verlängert seine erfolgreiche Rennkarriere mit der Teilnahme am Weißen Rausch 2016. Der talentierte Snowboarder stellt sich ebenfalls bereits zum wiederholten Male der Herausforderung „Valluga“. Der Arlberg-Adler-Seriensieger Florian Holzinger, welcher letztes Jahr hinter dem Überraschungsgewinner Jochen Riexinger auf dem zweiten Platz landete, versucht sich heuer wieder an die Spitze zurück zu kämpfen. Ob in diesem Jahr eine bereits bekannte Persönlichkeit auf dem Podium steht oder wie bei der letzten Auflage ein neues Gesicht als strahlender Sieger hervorgeht, bleibt bis zuletzt spannend.

Kleine Ski-Stars ganz groß

Seit 2011 hat das außergewöhnliche Skirennen auch einen kleinen Bruder: Beim „Mini Weißen Rausch“ wird die Strecke etwas entschärft. Und somit darf sich auch die jüngere Sportgeneration der Herausforderung stellen: die Jahrgänge 2000 bis 2005 starten bei der Pistenfahrzeuggarage Habri und können ihr Können um 16:30 Uhr auf derselben Strecke wie die der Erwachsenen beweisen.

„Arlberg Adler“ – der etwas andere Triathlon

Auch in diesem Jahr bildet das Kult-Skirennen „Der Weiße Rausch“ gemeinsam mit dem Halbmarathon „Jakobilauf“ und dem „Arlberg Bike Marathon“ den  „ARLBERG Adler“ – einen etwas anderen Triathlon für besonders hartgesottenste Sportler.

„Weißer Rausch“:

  • Erster Bewerb des „ARLBERG Adlers“
  • Weltbekanntes Ski- und Snowboardrennen mit Kult-Status
  • 555 Teilnehmer aus aller Welt
  • 9 Kilometer Abfahrt und 36 Höhenmeter Aufstieg zu Fuß
  • spektakulärer Massenstart
  • Im Einsatz sind Ski, Snowboard, Kurzski, Telemark, Snowbike und Monoski
  • ARLBERG Murmel: Weißer Rausch ab 16 Jahren; Teilnehmer unter 16 Jahren starten beim „Mini Weißer Rausch“ oberhalb der Sennhütte
  • VIENNA.AT
  • Lech
  • 555 Sportler beim Kultrennen "Weißer Rausch"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen