7.000 Flüchtlinge bei Angelus-Gebet mit Papst
“Jeder von Euch trägt eine Kultur und eine Geschichte, wertvolle Werte aber auch Erfahrungen von Angst und Armut mit sich. Eure Anwesenheit auf diesem Platz ist ein Zeichen der Hoffnung in Gott. Lasst Euch nicht die Lebensfreude und die Hoffnung wegnehmen. Das Durchschreiten der Heiligen Pforte soll Eure Herzen mit Frieden erfüllen”, sagte der Papst. Bei dieser Gelegenheit bat er auch um Gebete für die Opfer der Attentate in Burkina Faso und Indonesien. “Gott unterstütze die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft für den Frieden”, betonte der Pontifex.
Nach Durchschreiten der Heiligen Pforte zelebrierte der für Einwandererfragen zuständige Kardinal Antonio Maria Veglio im Petersdom eine Messe. Das Durchschreiten der sonst geschlossenen Heiligen Pforte erfolgt anlässlich des “Heiligen Jahres der Barmherzigkeit” der katholischen Kirche, das am 8. Dezember begonnen hat. Die Heilige Pforte im Petersdom war nach dem letzten Heiligen Jahr im Jahr 2000 zugemauert worden. Während eines Heiligen Jahres wird jenen, die die Pforte durchschreiten, nach katholischem Glauben unter bestimmten Bedingungen ein vollständiger Erlass ihrer Sünden gewährt.
Papst Franziskus will am Sonntagnachmittag, dem “Tag des Judentums”, erstmals die Synagoge Roms besuchen. Er folge damit einer Einladung von Oberrabbiner Riccardo Di Segni und der jüdischen Gemeinde Roms, hieß es. Es handelt sich um den dritten Besuch eines Papstes in dem jüdischen Gebetshaus am linken Tiber-Ufer. 1986 hatte Johannes Paul II. die Synagoge aufgesucht, Benedikt XVI. im Jahr 2010. Geplant ist eine Begegnung des Papstes mit den Vertretern des Judentums und den Mitgliedern der Gemeinde.
Roms jüdische Gemeinde blickt auf eine rund 2.000-jährige Geschichte zurück und gilt als die älteste jüdische Gemeinschaft im Westen. Mit 15.000 bis 20.000 Mitgliedern ist sie zudem die größte jüdische Gemeinde Italiens.