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Ab 2014 kein Jazzherbst in der Stadt Salzburg

Auch Dizzy Gillespie beehrte den Jazzherbst im Jahr 2004.
Auch Dizzy Gillespie beehrte den Jazzherbst im Jahr 2004. ©Neumayr/Archiv
Ab 2014 wird es im Herbst in der Stadt Salzburg statt bisher zwei nur mehr ein Jazzfestival geben. Der Veranstalter des "Salzburger Jazzherbstes", Johannes Kunz, will den Jazzherbst in einem anderen Bundesland veranstalten.

Das Salzburger Gratis-Festival “Jazz & the City” vom Altstadt-Marketing soll unter der künstlerischen Leitung von Gerhard Eder um internationale Konzerte erweitert werden.

Finanzielle Differenzen: Kein Jazzherbst

Finanzielle Differenzen sind offenbar der Grund, warum Kunz den seit 1996 bestehenden Jazzherbst aus Salzburg abzieht. “Ich werde an einem anderen Ort ein Festival auf die Beine stellen, in einem erweiterten Rahmen und mit attraktiveren Bedingungen”, wird der Jazzherbst-Intendant von den “Salzburger Nachrichten” in ihrer Mittwoch-Ausgabe zitiert.

Kunz sagte gegenüber der APA, “nach reiflicher Überlegung und vor allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten” habe er bereits im September des Vorjahres LH Gabi Burgstaller (S) in einem Brief informiert, dass er den Jazzherbst ab 2014 woanders veranstalten werde. “Der Jazzherbst in Salzburg war nur mit großer Mühe finanzierbar. Da ich auch das Risiko trage, habe ich die Konsequenzen gezogen. Es ist die beste Entscheidung für das Festival. Wir sind dann in der Lage, mit einem soliden Budget die Qualität auszuweiten.” In welchem Bundesland der Jazzherbst mit neuen Attraktivitäten stattfinden wird, wollte Kunz noch nicht verraten. Der Kartenverkauf für heuer laufe jedenfalls “hervorragend”.

Die Stadt Salzburg hatte laut “Salzburger Nachrichten” nach Querelen zwischen Bürgermeister Heinz Schaden (S) und Johannes Kunz in den vergangenen zwei Jahren keine direkten Subventionszahlungen mehr an den “Jazzherbst-Erfinder” geleistet. Streitpunkt seien unter anderem offene Rechnungen für Konzertsäle gewesen.

Stadt Salzburg untersztüzte Jazzherbst

Der Bürgermeister sagte zur APA, es habe keine persönlichen Querelen zwischen ihm und Kunz gegeben. Die Stadt habe den Jazzherbst von Beginn an mit bis zu 70.000 Euro finanziell unterstützt und dann auch noch die Einhebung einer Vergnügungssteuer unterlassen. In den vergangenen Jahren seien mit den Subventionen aber nur mehr offene Rechnungen beglichen worden, zum Beispiel an das Kongresshaus, was zunehmend Unmut ausgelöst habe. Dann wurden die direkten Subventionen eingestellt. Kunz erklärte dazu, dass die Finanzierung des Jazzherbstes dem 14-tägigen Festival nicht angemessen gewesen sei. Das Jahresbudget betrage eine Mio. Euro, die öffentlichen Subventionen würden knapp 14 Prozent betragen.

Sobald die aktuellen Verträge mit Großsponsoren ausgelaufen sind, zieht sich Kunz mit 2014 aus Salzburg zurück. Das im Oktober bisher fünf Tage dauernde Festival “Jazz & the City”, präsentiert vom Altstadtverband bei freiem Eintritt, soll dann noch um ein paar Konzerte mit internationaler Besetzung ergänzt werden. “Der Programmumfang ist bereits jetzt groß. Vielleicht kommen noch andere Spielstätten dazu”, sagte der künstlerische Leiter Gerhard Eder, ehemals Intendant des Jazzfestivals Saalfelden, zur APA. “Jazz & the City” bleibe weiterhin ein Gratis-Festival, geplant seien zwei oder drei zusätzliche Konzertabende ausländischer Musik-Gruppen beispielsweise in der Felsenreitschule, die mit einem “Plus-Ticket” um etwa 40 Euro besucht werden können.

Ob das Festival ab 2014 unter dem Namen “Jazz & the City” geführt oder ob es z.B. in “Jazz Salzburg” unbenannt wird, steht noch nicht fest. Finanziert werden soll die Veranstaltung vor allem über das Jahresbudget des Altstadtverbandes, dem die Stadt Salzburg rund eine Mio. Euro als Beitrag für das Jahresbudget zuschießt – dieses Geld wird aber für verschiedene Veranstaltungen verwendet. Das Land Salzburg wird das Jazz-Festival subventionieren. Die Landeshauptfrau sowie Tourismusreferent LHStv. Wilfried Haslauer (V) wollen einen Gesamtbetrag von 80.000 Euro zur Verfügung stellen, hieß es am Mittwoch aus dem Büro Burgstaller. (APA)

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