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Abrechnung mit Ex-Trainer: So schlimm soll Damir Canadi bei Rapid wirklich gewesen sein

Kurier-Artikel über Canadi.
Kurier-Artikel über Canadi. ©GEPA
Der Ex-Altach-Erfolgscoach Damir Canadi ist bei Rapid nach nur fünf Monaten und einer desaströsen Bilanz Geschichte. In einer ausführlichen Abrechnung fasst der "Kurier" nun zusammen, wie schlimm Canadi wirklich gewesen sein soll.
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Viele werden über den Abgang von Damir Canadi bei Rapid wohl nicht traurig sein: Mit Ausrastern habe sich der 46-jährige ins Aus katapultiert. Einem wichtigen Mitarbeiter habe er gleich zur Begrüßung ausgerichtet, er “soll aufpassen”, wenn er den Job behalten will. Christoph Schößwendter – eigentlich als Abwehrchef geholt – demütigte er vor versammelter Mannschaft: “Schössi, du kannst nicht kicken”. Schößwendter war aus Sicht Canadis “nicht zu gebrauchen”. Die ultimative Demütigung für Schößwendter folgte dann in Canadis letztem Spiel in Ried: Der Rapid-Trainer wechselte ihn nach nur 38 Minuten leistungsbedingt aus. Schößwendter würdigte Canadi beim Gang in die Kabine nichtmal eines Blickes.

Schaub zerbrach daran

Ganz besonders vorgeknöpft habe er sich Louis Schaub und Kapitän und Rapid-Urgestein Steffen Hofmann. Diese Taktik, so der “Kurier”, habe er auch bei anderen Clubs schon angewandt: Es gehe Canadi hierbei darum, “Autoritäten und Hierarchien zu verschieben”.

Schaub sei daran komplett zerbrochen, Hofmann war zumindest nach außen unbeirrt.

Als er Video-Analyst Stefan Oesen als Getreuen des ehemaligen Rapid-Trainers Zoran Barisic identifiziert habe, sei auch dieser vergrault worden: So habe Canadi öffentlich gefragt, “wer hat denn diesen Mocinic gescoutet?” Dies sei eindeutig gegen Oesen gerichtet gewesen. Oesen kündigte nach nur einem Monat freiwillig. Das Problem: Oesen war auch für die Analysen der Standardsituationen zuständig. Rapid bekam in Folge wesentlich mehr Tore aus Standards.

Spieler verschreckt

Die Mannschaft sei als Folge der Maßnahmen komplett verschreckt gewesen, nach dem 1:3 in Altach im Herbst hätten Rapid-Spieler die Altacher gefragt: “Was ist das für ein Mensch?” Die Rapid-Spieler hätten immer wieder nachgefragt, warum sich keiner genau über Canadi erkundigt hätte. In diesem Zusammenhang kommt im “Kurier” auch zur Sprache, dass sich der Altacher Klasseverteidiger Benedikt Zech im Herbst freiwillig sechs Wochen zu den Amateuren versetzen ließ.

Vereinsintern sei Canadi immer mit Peter Pacult verglichen worden, so der “Kurier”. Von einem Insider heißt es jedoch: “Pacult hat sich auch öfters wie ein Prolet aufgeführt. Aber der Unterschied ist: Er hat immer gewusst, dass er nicht Gott ist.”

Wer ihm in den Weg kam, bekam das zu spüren

Auch Journalisten bekamen es zu spüren, wenn sie ihm in den Weg kamen. Christian Hackl, seines Zeichens Standard-Journalist, wurde immer wieder öffentlich attackiert. Darauf angesprochen soll Canadi behauptet haben: “Wenn er drei Mal die gleiche depperte Frage stellt, drehe ich ihn ab. So einfach ist das.”

Canadi soll sich als alleiniger Herrscher gesehen haben, da er vom Rapid-Präsidenten Michael Krammer höchstpersönlich bestellt wurde. In der Länderspielpause habe es dann eine Schelte von Seiten des Präsidiums gegeben – bezüglich seiner Umgangsformen mit Öffentlichkeit und Spielern. Diese sei allerdings bereits zu spät gekommen.

Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass die Altach-Spieler nach dem Weggang von Canadi eine Party in der Kabine veranstaltet hätten – mit dem Lied “Rapid Wien, Lebenssinn”. Übrigens: Bei Altach wurde trotz zwischenzeitlicher Tabellenführung der Vertrag mit Canadi nicht vorzeitig verlängert.

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