240 Frauen cremten im Auftrag der deutschen Stiftung Warentest vier Wochen lang morgens und abends: Auf die eine Gesichtshälfte trugen sie eines der acht Testprodukte auf, die andere Seite wurde mit einer guten Feuchtigkeitscreme behandelt. Das Ergebnis: “Keine sichtbaren Verbesserungen” in Sachen Faltenbildung, konstatieren die Konsumentenschützer. “Bei den meisten der 30 Testerinnen pro Creme ließ sich kein Effekt beobachten, erst recht keine Reduzierung gröberer Falten.”
Keine Wirkung der Cremen möglich
Was wirklich helfen könnte, darf gar nicht hinein: Die besonders wirksame Vitamin-A-Säure zum Beispiel darf in der EU in Kosmetika aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht eingesetzt werden. Von der Anti-Aging-Branche bezüglich anderer Substanzen wie Coenzym Q10 oder Polypeptide ins Treffen geführte Studien überzeugten die Tester nicht. Darin werde der jeweilige Wirkstoff oft isoliert betrachtet, in der Gesamtrezeptur einer Creme ist er jedoch stark verdünnt.
Nichts gegen Falten, aber eventuell für Feuchtigkeit
Wenn sie schon nichts gegen Falten ausrichten, sollten Anti-Aging-Cremen zumindest das können, was gute Hautcremen auch schaffen: die Haut mit Feuchtigkeit anreichern, meinen die Konsumentenschützer. Ausgerechnet das teuerste Produkt im Test habe dann nicht einmal das geschafft. Andere Anti-Falten-Präparate reichern die Haut hingegen sehr gut mit Feuchtigkeit an. Ein ähnlich guter Effekt sei jedoch mit einer klassischen Feuchtigkeitscreme ohne Anti-Aging-Effekt deutlich preisgünstiger zu haben.
Die Stiftung Warentest, die Schwesterorganisation von “Konsument”, hatte über den Test erstmals im Dezember 2015 berichtet.
(apa/Red)