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AK und Wirtschaftskammer fordern Ausbau der Wiener S-Bahn

Kaske und Ruck fordern den Ausbau der Wiener Schnellbahn.
Kaske und Ruck fordern den Ausbau der Wiener Schnellbahn. ©APA
Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Wien fordern gemeinsam den Ausbau der Wiener Schnellbahn in der Ostregion. die beiden Präsidenten Rudolf Kaske (AK) und Walter Ruck (WKW) gaben dies am Montag bekannt.
Dichtere S-Bahn-Intervalle

Allein in Wien sehen sie Potenzial für 15 neue S-Bahn-Stationen und den Ausbau von 23 Kilometern bestehender Gleisanlagen. Auch ein Kostenrahmen wurde genannt. 750 Millionen Euro würde diese Erhöhung des Angebots kosten, erläuterte Kaske. Die aktuell geltenden Verkehrsdiensteverträge sehen vor, dass der Bund für die S-Bahn-Infrastruktur 80 Prozent zahlt, Wien 20 Prozent. Derzeit wird die Vereinbarung zwischen Bund und den Ländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland neu verhandelt, wie heute betont wurde.

AK und Wirtschaftskammer wollen zügigen Ausbau in Wien

Dies wäre eine günstige Gelegenheit, um die Investitionen auf Schiene zu bringen. Denn mehr Öffis würden Vorteile sowohl für Beschäftigte als auch für die Betriebe bringen, versicherten die Interessensvertreter. “In der Ostregion ist noch viel Luft nach oben”, zeigte sich Kaske überzeugt.

Ein zügiger Ausbau wird etwa für die sogenannte Verbindungsbahn zwischen Meidling und Hütteldorf gefordert. Auch ein zweigleisiger Ausbau und eine Elektrifizierung des Marchegger Astes wird empfohlen, wie WKW-Chef Ruck ausführte. Gefordert werden auch Änderungen beim rollenden Material. Jene Züge, die nur in der Stadt unterwegs seien, bräuchten wenige Sitzplätze, die Umlandzüge für Pendler hingegen viele. Hier müssten die ÖBB eine Lösung finden.

Forderung nach einem Ticket für alle Züge

Sinnvoll wäre auch ein Ticket für alle Züge, wie versichert wurde. VOR-Jahreskarten sollten auch wieder in der privaten Westbahn gelten, hieß es. Außerdem wird vom Bund der viergleisige Ausbau der Südbahn gefordert. Gewünscht wird auch eine generelle Intervallverdichtung für die Schnellbahn. Als Ziel wurde ein durchgängiger 15-Minuten-Takt genannt. Allerdings würde das zusätzliche Angebot an Zügen die Budgets der Länder belasten, da der Bund nur das Grundangebot zahlt. Für Wien würde das etwa 30 Millionen Euro jährlich an Mehrkosten bedeuten, wurde heute vorgerechnet.

AK und WKW pochten auch auf die rasche Umsetzung der sechsten Donauquerung – also die Verlängerung der Nordostumfahrung inklusive Lobautunnel. Das wachsende Wien brauche diese Verkehrsachse dringend. Von der Stadt wird ein “klares und einstimmiges” Bekenntnis zum Bau gefordert.

Umweltorganisation für Ausbau der S-Bahn in Wien

Die Umweltorganisation VIRUS unterstützt den Vorstoß von Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Wien, die Schnellbahn in Wien auszubauen. Dies habe der Großraum Wien “dringend nötig”, hieß es in einer Aussendung. Keine Freude haben die Umweltschützer hingegen mit der Forderung, den Lobautunnel rasch zu realisieren. Man sehe großes Potenzial bei der Schnellbahn, weil im Vergleich zur “bereits weitgehend etablierten” U-Bahn das Angebot kostengünstig und ohne teure Neubauten beträchtlich gesteigert werden könne. Dies würde auch bessere Verbindungen ins Stadt-Umland gewährleistet, wurde betont.

Wiener Lobautunnel sorgt weiterhin für Streit

Kritik setzte es hingegen für die Lobau-Bestrebungen. “Alle paar Monate wird in derselben Leier aufgewärmt, dass alles Denkmögliche gebaut werden muss”, beklagte sich VIRUS-Sprecher Wolfgang Rehm. Es sei ein von der Verkehrswissenschaft längst widerlegter Trugschluss, mit großen Straßenbauten wie dem Lobautunnel Verkehrsentlastung und einen Weg aus dem Stau erreichen zu können.

Wiens ÖVP-Klubobmann Manfred Juraczka beklagte hingegen einmal mehr, dass ein einstimmiges Bekenntnis der rot-grünen Stadtregierung zum Tunnel fehle. Dieser sei für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Wiens unverzichtbar, zeigte er sich in einer Aussendung überzeugt.

APA/Red.

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