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Alice Cooper ließ sich im Tennis-Event-Center an Guillotine enthaupten

Hohenems. (BK) Die Legende lebt und stattete Hohenems einen schaurig-schönen Besuch ab. Kein bißchen leise und mit einem großen Repertoire an düsteren Minen entfachte Alice Cooper im T.E.C. ein Show-Feuerwerk, das unvergessen bleiben wird.
Alice Cooper von Anfang bis Ende

Nachdem die seit 2002 in Österreich erfolgreiche Wiener Horrorpunkband “The Bloodsucking Zombies from Outer Space” dem Publikum fast eine Stunde lang mit ihren Psychobilly-Klängen eingeheizt hatten und Hit-Persiflagen wie Falcos “Vienna Calling” zum Besten gaben, wurde es stockdunkel in der ehemaligen Tennisarena. Es entflammte ein pyrotechnischer Vorhang, aus welchem Alice Cooper im rot-schwarzen Nadelstreifanzug mit Totenkopfgürtel und Stab erschien.

Fortan war nichts mehr sicher – der Altmeister des Showrock sorgte für etliche Überraschungen seitens des Publikums. So wurden nicht nur zuvor aufgespießte Geldscheine ins Publikum geschleudert, sondern mehrere seiner legendären Gehstöcke. Ein nervender Paparazzi wurde kurzerhand von Alice erdolcht. Peitschenhiebe auf die eigenen Musiker folgten wie literweise Kunstblut zu “Lost in America”. Gasmasken, babyechte Puppen, die an einem nostalgischen Kinderwagen baumelten. Plötzlich vollzog Alice Cooper die Metamorphose zum kolossalen Frankenstein, der etwa dreimal so groß war wie der Rest seiner Band und gespenstisch über die Bühne schwebte.

Dem noch nicht genug setzte die Rocklegende Alice Cooper mit der schizophrenen Krankenschwester, die er zuerst erwürgen wollte und die sich anschießend an der Guillotine an ihm rächte noch eines drauf. Die Psychoshow war nicht zu überbieten, als sein Kopf in den Korb fiel und von einem mit schwarzer Ledermaske verkleideten Henker stolz dem Publikum entgegengestreckt und anschließend noch geküsst wurde. Zum Klassiker “Raise the Dead” stand Alice Cooper zuerst am Grab von Jim Morrison und sang, später neben dem Grabstein von John Lennon und imitierte nicht nur seine Musik sondern mit einer runden Brille auch seinen Look. Der nächste Grabstein war Jimi Hendrix gewidmet. Die Cooper’sche Version von “Foxy Lady” bleibt unvergessen. Zum Schluss wurde noch ein Grabstein mit der Aufschrift von Keith Moon aufgestellt und Cooper krächzte “Talking about my Generation”. Der letzte Song des 90-minütigen-Konzertes war sein wohl bekanntester Hit “Poison”. Mit einem fulminanten Feuerwerk und verabschiedete er sich.

Cooper war noch nicht mal hinter der Bühne, da kamen auch schon die ersten “Zugabe-Rufe” und es dauerte nicht lang, bis Cooper das Flehen des Publikums erhörte: Seine Wahl fiel auf “Schools Out”, die er gekonnt mit dem Pink-Floyd Klassiker “Another Brick in the Wall” bzw. “We don`t need no education” zum Besten gab. “It`s party time” schrie Cooper zum Schluss ins Mikro und es flogen sogleich mit Konfetti gefüllte Riesenballons und Glitzerlametta durch die Luft. Mit den letzten Worten “Austria rocks” verließ der 67-jährige Vincent Damon Furnier, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, die Bühne. Für alle Anwesenden wird der Abend wohl unvergesslich bleiben!

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