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Alice - wie immer schräg: DS und Wii

Hasenpower im Wunderland: Der weiße Hase hilft Alice.
Hasenpower im Wunderland: Der weiße Hase hilft Alice. ©Waibel
Nach dem Erfolg des Kinofilms von Tim Burton durften natürlich entsprechende Lizenzverwurstungen als Game nicht fehlen. Wie schlägt sich Alice im Wunderland auf DS und Wii?
Alice im Wunderland, DS und Wii
Alice im Wunderland the Game

„Alice im Wunderland“ ist die herrliche Inkarnation eines Kindermärchens nicht nur für Kinder. Schräg, bunt, voller wirrer Ideen, so kennen wir die Story um Alice und das weiße Kaninchen seit unserer Jugendzeit. Nintendo hat sich die Konsolenumsetzung auf DS und Wii gesichert, zudem erscheint der Titel auf dem PC.

Auf der Wii spielt sich „Alice im Wunderland“ wie ein klassisches Adventure mit der richtigen Portion Rätseln inklusive. Da sich das Game an der Geschichte des Films orientiert, spielt sich auch die Game-Verwurstung 10 Jahre nach der bekannten Geschichte. Wie im Vorbild der Geschichte wird Alice vom weißen Kaninchen in den Bau geführt, wo das Abenteuer beginnt.

Wahlweise spielt man die Geschichte aus Sicht des Kaninchens, des verrückten Hutmachers, des Märzhasen, der Haselmaus oder der allseits beliebten Grinsekatze. Nebst Originalschauplätzen aus dem Film besucht man im Verlauf der Story auch neue Locations, die eigens für das Spiel kreiert wurden. Beim Rätseln beißt man sich dank eines angenehm niedrigen Schwierigkeitsgrades nie die Zähne aus.   

Je nach Wahl des Spielecharakters hat man Zugriff auf verschiedene Spezialfähigkeiten. Das weiße Kaninchen manipuliert die Zeit, seiner Verwandter in Gestalt des Märzhasen bewegt mittels Telekinese Objekte oder zerstört sie gar. Der Hutmacher wehrt sich mit Mantel und Degen.

Alice selbst ist zwar nicht steuerbar, muss aber um jeden Preis vor der bösen Königin und ihren Karten-Soldaten beschützt werden. Erledigte Gegner lassen leuchtende Orbs fallen, die einmal eingesammelt, später gegen Upgrades eingetauscht werden. So kommt ein wenig Rollenspiel-Flair in das spaßige Adventure mit Jump and Run-Einlagen und Rätseln. Letztlich dürfen auch Kämpfe gegen coole Bossgegner nicht fehlen, diese werden stimmungsvoll präsentiert und cool inszeniert. Nur die richtige Kombination der verschiedenen Spielcharaktere, die wechselweise gesteuert werden, führt zum Erfolg. Sterben wird in „Alice im Wunderland“ – auch angepasst an das jüngere Publikum begrüßenswerterweise nicht allzu hart bestraft. Wenn die Kraft der vier Herzen verlischt, taucht der Spielecharakter rasch wieder im Spiel auf.

Zwar ist der notwendige Wechsel zwischen den verschiedenen Charakteren mit ihren Spezialfähigkeiten unumgänglich und zuweilen etwas stressig. Dem entgehen Wii-Zocker durch Einladung eines Spielepartners: „Alice im Wunderland“ darf nämlich auch per Koop durchgespielt werden.  

Die Zielgruppe ist dabei immer klar definiert: „Alice im Wunderland“ richtet sich an jüngere Spieler. Erfahrene Zocker werden sich über den zu niedrig angesetzten Schwierigkeitsgrad langweilen und die Story um Alice auf der Wii allzu schnell durchgespielt haben. 

Für ein Wii-Spiel ist der Titel erstaunlich ausgereift: So präsentiert sich die Optik von „Alice im Wunderland“ auf hohem Niveau, angelehnt an den Tim Burton-Charme. Alice und ihre Truppe sind zudem deutsch vertont, da hat Disney ganze Arbeit geleistet. Auch das Gameplay überzeugt, der niedrige Schwierigkeitsgrad sorgt für Familientauglichkeit auf ganzer Linie.

Fazit:

Während manche Lizenzverwurstung von der Kinoleinwand zu enttäuschen weiß – „Alice im Wunderland“ überzeugt durch ein originelles Setting und ein spaßiges Gameplay. Der Tim Burton Charme wird perfekt eingefangen, das Spiel bleibt jederzeit voll familientauglich. Was sich auch auf den niedrigen Schwierigkeitsgrad auswirkt, – Profis dürften sich rasch unterfordert fühlen und das Spiel allzu schnell durchgespielt haben.

DS-Version:

Nach der überzeugenden Vorstellung von „Alice im Wunderland“ auf Nintendo´s Wii stellt sich die Frage: Wie präsentiert sich das Game auf dem DS?

Zuallererst: Mit der Wii-Version hat dieses Game nichts mehr zu tun. Ganz in 2D gehalten mit einer schrillen Grafik, spielt es sich so gar nicht mehr wie ein gewöhnliches Jump´n Run. Hier erwacht die Umsetzung von Tim Burtons „Alice im Wunderland“ zu neuem, kultigen Leben.

Beim Szenario keine Überraschungen, orientiert es sich doch am Kinofilm und weicht auch nicht vom Wii-Spiel ab. Alice muss den Jabberwocky besiegen, um die Macht der Herzkönigin zu brechen.

Beim ersten Anspielen überrascht die Optik positiv: Untermalt von düsterem Schwarz sticht die bunte Alice mit dicken Glubschaugen aus dem insgesamt düsteren Comicstil heraus.  Wie bereits im Wii-Ableger, lässt sich Alice auch hier nicht aktiv steuern.  

In Gestalt des Kaninchens McTwisp startet das abgedrehte Abenteuer, später werden nach und nach die Raupe Absolem, der verrückte Hutmacher und sowie die Grinsekatze freigeschaltet. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Folge auch hier im cleveren Wechsel zwischen den Charakteren. Der Hase hält die Zeit an, die Raupe kann den Lauf von Luftströmungen verändern.

Natürlich trifft der wackere Trupp auch hier immer wieder auf Schergen der Herzkönigin, der Hase räumt mit dem Gesocks dank sehr eingängiger Stylus-Umsetzung locker auf. Erledigte Gegner lassen Herzen fallen, mit denen die eigene Energie wieder aufgeladen kann. Ziel jedes Kampfes ist der unbedingte Schutz von Alice vor den Angreifern. Die Wächter versuchen nämlich, das Mädchen in ein Portal zu stoßen.

Gewürzt wird das Gameplay durch diverse Nebenaufgaben. So muss man Puzzleteile finden, um Landkarten zu ergänzen. So werden neue Gebiete erschlossen. Truhen, die neue Fähigkeiten enthalten, wollen entdeckt werden, und weitere Überraschungen warten auf den Spieler. Dabei müssen auch bereits entdeckte Gebiete während des Spielablaufs wieder und wieder besucht werden, da viele Aktionsmöglichkeiten sich mit dem Freischalten neuer Charaktere erst eröffnen.

Fazit:
„Alice im Wunderland“ DS ist mehr als nur eine lahme Lizenzumsetzung und markiert einen kultigen Höhepunkt des DS-Gameplays. Es glänzt mit einem markanten, fast künstlerisch anmutenden Grafikstil und strotzt nur so von Innovationen und Ideen. So ist dieses Modul nicht nur Adventurefans, sondern auch und insbesondere Liebhaber besonderer Titel und Tim Burton-Fans ans Herz zu legen.

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