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Altach kehrt nach fünf Jahren in die Bundesliga zurück

Trainer Canadi wird von den Fans gefeiert
Trainer Canadi wird von den Fans gefeiert ©VOL.AT/Steuer
Nach drei Vize-Titeln en suite ist Erste-Liga-Club Altach seinem Favoritenstatus in der laufenden Saison gerecht geworden. Der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist der Truppe von Damir Canadi in den verbleibenden vier Runden nicht mehr zu nehmen.
"Erste Liga" auf VOL.AT
Altach holt Punkt in St. Pölten
St. Pölten vs. Altach 2:2
Altach lässt Korken knallen
Lustenau vs. Horn 1:2
Tabelle "Erste Liga"
Lustenau verliert gegen Horn

Nach dem 2:2 Unentschieden am Montag bei St. Pölten und der Niederlage der Austria aus Lustenau gegen Horn steht der SCR Altach somit endgültig als Meister und Aufsteiger fest. Der Aufstieg ist hochverdient. Seit der neunten Runde lagen Routinier Hannes Aigner und Co. auf Rang eins, in der heimischen Cashpoint-Arena, dem sogenannten Schnabelholz, hat man seit dem Jahr 2013 nur eine einzige Niederlage kassiert (am 28. März 2014 0:1 gegen Horn). Kein Team hat zudem bis einschließlich der 31. Runde mehr Treffer erzielt (68).

Canadi, der vom fast zeitgleich verpflichteten Sportdirektor Georg Zellhofer im Jänner 2013 geholt worden war, hat die hohen Erwartungshaltungen damit absolut erfüllt und zudem einen durchaus attraktiven Spielstil etabliert. Der Druck auf den Wiener war freilich hoch, der Aufstieg nach drei Jahren Bundesliga (2006-2009) sowie den Plätzen drei, zwei, zwei und zwei in den vergangenen vier Saisonen quasi ein Muss. Daher auch der Wechsel an der Mannschaftsspitze, als man 2012 nur als Vierter in die Winterpause ging.

Altach mit “österreichischem Weg”

“Canadi stellt das Fußballerische in den Vordergrund, hat seine Handschrift und geht seinen Weg. Aber er kann noch viel lernen, es ist ja erst seine zweite Station im Profifußball”, sagte Zellhofer über den 43-jährigen Trainer, der zuvor beim Ländle-Konkurrenten FC Lustenau tätig war.

Bemerkenswert ist jedenfalls Altachs “österreichischer Weg”. Keines der fünf Teams in der oberen Tabellenhälfte kommt mit weniger Legionären im Kader aus. “Deswegen freut mich der Aufstieg umso mehr”, betonte Zellhofer. Auch wenn sein eigener Vertrag trotz positiver Signale beider Seiten noch einer Verlängerung harrt, denkt der 53-jährige an die kommende Saison einen Stock höher.

Die Mannschaft um den 16-fachen Saisontorschützen Aigner sowie Kapitän und Verteidiger Philipp Netzer soll fast unverändert auch in der Bundesliga auflaufen. “Und wir können auch noch einige interessante Spieler nach Altach bekommen”, betonte Zellhofer.

Platz neun als Saisonziel

Wunderdinge dürfe man sich vom Bundesliga-Rückkehrer aber keine erwarten – auch wenn die Aufsteiger zuletzt durchwegs für Furore sorgten. “Auf so etwas lasse ich mich nicht ein. Für Altach wird Platz neun immer ein Erfolg sein”, betonte der Oberösterreicher, der u.a. Pasching, Austria, Rapid und Altach coachte.

Dass mit dem Club aus dem Rheintal ein weiterer “Dorfverein” in die Bundesliga einzieht (Zellhofer: “Hier sind alle teilweise ehrenamtlich mit dem Herz bei der Sache. Das erinnert mich an Pasching.”) und Traditionsclub Wacker Innsbruck das Nachsehen haben könnte, ist aus Liga-Gesamtsicht ein nicht unwesentlicher Aspekt.

Auf die Besucherzahlen würde das aber keine großen Auswirkungen haben. Kamen in der Vorsaison im Schnitt ca. 5.000 in den Innsbrucker Tivoli, waren es im für 8.500 konzipierten Schnabelholz ca. 3.400. Eine Zahl, die in der kommenden Saison wohl steigen wird. So waren es in der bisher letzten Bundesligasaison Altachs 2008/09 durchschnittlich 5.722, die zu den Heimspielen kamen.

Aufbruch zu neuen Ufern

Für Zellhofer soll der Aufstieg zugleich ein Aufbruch zu neuen Ufern sein, verbunden mit der Mobilisierung von noch mehr Fans. “Wir wollen keinen Fahrstuhlclub”, erklärte er. “Es sollte in die Richtung eines FC Vorarlberg gehen. Wir haben ein gutes Einzugsgebiet und gute Lebensbedingungen. Wir müssen die Fans im Rheintal ins Boot bekommen.”

Altach ist der dritte Vorarlberger Club nach Austria Lustenau (1997/98 – 1999/00) und SW Bregenz (1998/99 – 2004/05), der seit Gründung der Bundesliga (1974/75) im Oberhaus vertreten war. Zwischen 1997 und 2009 war mit Ausnahme der Saison 2005/06 stets zumindest ein Ländle-Verein erstklassig.

Erste Liga 32. Runde

SKN St. Pölten – SCR Altach 2:2 (0:1)
Austria Lustenau – SV Horn 1:2 (1:0)
TSV Hartberg – SV Mattersburg 0:0
FC Liefering – Vienna 2:1 (0:1)
SC/ESV Parndorf – Kapfenberger SV 1:3 (1:0)

Tabelle

1. SCR Altach 32 19 10 3 70:31  67
2. Austria Lustenau 32 14 10 8 49:33  52
3. Kapfenberger SV 32 15 4 13 50:42  49
4. SKN St. Pölten 32 14 7 11 49:41  49
5. FC Liefering 32 12 9 11 60:46  45
6. SV Horn 32 11 8 13 48:60  41
7. SV Mattersburg 32 9 11 12 45:57  38
8. TSV Hartberg 32 9 10 13 38:58  37
9. SC/ESV Parndorf 32 10 5 17 35:51  35
10. Vienna 32 7 6 19 31:56  24

Lustenau verliert nach Halbzeitführung

Die Lustenauer Autria wollte am Dienstag mit einem Sieg gegen Favoritenschreck SV Horn die endgültige Meisterschaft der Altacher noch einmal um ein paar Tage verschieben. Die Zuseher in Lustenau bekamen vor allem zu Beginn Schonkost zu sehen. Die Hausherren waren das bessere Team, die erste wirklich gute Chance hatte jedoch Horn durch Hartl nach 17 Minuten. In weiterer Folge spielten die Gäste besser mit, die Partie war nun ausgeglichen. Nachdem Tadic eine große Chance nach 42 Minuten noch ausgelassen hatte, erzielte Marcel Schreter nach Grabher-Vorarbeit doch noch das 1:0, was gleichzeitig den Pausenstand bedeutete.

Horn begann druckvoll und kam nach nur drei Minuten durch Hartl und Sahanek zu einer Doppelchance. Doch auch die Austria hatte ihre Chance zu Beginn der zweiten Halbzeit, doch Galvao verzog knapp. Doch insgesamt blieb Horn das bessere Team – Kolvidsson reagierte und brachte Wall Fall statt Grabher, um die Defensive zu stärken. Doch Horn blieb am Drücker und kam nach 65 Minuten durch einen Kopfballtreffer von Djordjevic zum verdienten 1:1. In der 76. Minute erhöhte der starke Sahanek per direkt verwandelter Ecke zum 1:2. Da Lustenau nicht mehr zusetzten konnte, musste sich die Austria am Ende nicht unverdient geschlagen geben und machte Altach durch den Punktverlust endgültig zum Meister der Saison 2013/2014.

 

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