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Ammonium oder Ammoniak: Aufregung um Häusle-Dünger

Hohenems - Dem Emsigen-Politiker Bernhard Amann wurden Hinweise auf fragwürdigen Umgang mit Presswasser aus der Kompostproduktion bei Häusle zugetragen. Laut Häusle war und ist alles bescheidkonform - und die Sachlage nicht ganz wie in den Vorwürfen.
Fragwürdige Gülle-Transporte

Die Vorwürfe, die Amann vorliegen, klingen bedenklich: Bei Häusle würde Kompost sowohl Stickstoff wie Sauerstoff beigemengt, um dessen Verrottung zu beschleunigen. Während der Verarbeitung wird der Kompost gepresst, das dabei entstehende Presswasser müsse fachgerecht entsorgt werden. Stattdessen werde dieser im Bregenzerwald als Kompost genutzt und beschleunige das Wachstum der Pflanzen massiv. Man spreche hier von 100 Kubikmetern wöchentlich.

Ammonium oder Ammoniak

Der Grund für die Notwendigkeit der fachgerechten Entsorgung wären die hohen Mengen an Ammoniak, beziehungsweise Ammonium im Presswasser. Ammonium (NH4) trennt von Ammoniak (NH3) nur ein Wasserstoffatom. Dies bewirkt jedoch drastische Unterschiede. Ammoniak ist ein giftiges, stechend riechendes Gas, bei unter -33° Celsius ist es eine basische Flüssigkeit. Ammonium tritt meist als Salz auf, flüssig ist es eine leichte Säure – und aufgrund der Nitrifikation im Boden erwünscht. Es ist daher ein wichtiger Bestandteil von Düngemittel.

häusle-lustenau
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Häusle: Alles bescheidkonform

Während Ammoniak im Düngemittel eine Gefahr für Mensch und Natur darstellen würde, ist Ammonium die Norm. Tatsächlich handle es sich bei dem fragwürdigen Bestandteil des Presswassers um Ammonium. Auf Anfrage von VOL.AT erklärt der Pressesprecher von Häusle, dass Kompost bis 2013 tatsächlich so bearbeitet wurde. Man habe einfach normale Luft hinzugefügt, um den Kompostiervorgang zu verbessern. Diese bestehe nun einmal überwiegend aus Stickstoff und Sauerstoff. Der Verkauf des Presswassers als Düngemittel sei außerdem bescheidkonform, also behördlich genehmigt.

häusle-lustenau-lkw
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Presswasser seit 2013 Geschichte

Außerdem wurde das Verfahren 2013 geändert, bei der neuen Produktionsweise entstehe kein Presswasser mehr. Dennoch entsteht auf dem Häusle-Areal immer noch Düngemittel: Bei der Produktion von der Biogas in der Biovergärungsanlage gibt es neben den Siebresten noch feste wie flüssige Vergärungsresten. Während die flüssigen Vergärungsreste als Düngemittel verkauft werden können, müssen die festen Vergärungsreste der Verbrennung zugeführt werden.

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