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Anfänger-Guide für den Ball der Bälle: Ticket, Robe, Frisur, Tanz und Co.

wer den Opernball besuchen will, muss so einiges beachten
wer den Opernball besuchen will, muss so einiges beachten ©APA (Sujet)
Wer den Opernball zum ersten Mal besuchen will, muss so einiges an Vorbereitung beachten.Neben Fracksuche und großem Abendkleid, passenden Schuhen und der richtigen Frisur muss auch auf Details wie Anreise und die richtige Ballverpflegung geachtet werden. Auch eine stabile Frisur und Tanzauffrischung empfiehlt sich.
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Tickets für den Opernball

250 Euro kostet die Eintrittskarte für den Opernball, Tische kosten extra – für vier Personen 720 Euro, für sechs Personen 1.080.

Kein billiges Vergnügen

Sitzschnäppchen gibt es im sechsten Stock zu haben, hier kann man zu zweit schon um 180 Euro auch mal ein Minütchen Platz nehmen. Richtig teuer wird es dann bei den Logen, die von 9.000 bis 18.500 Euro kosten. Hier heißt die Devise aber ohnehin eher sehen und gesehen werden.

Wer allerdings jetzt zu überlegen beginnt, muss wohl auf 2015 warten. Sowohl die Generalprobe (mit wohlfeilen 15 Euro für einen Stehplatz ein echter Geheimtipp) als auch der Opernball selbst sind seit langem ausverkauft.

Bei den Tickets zu beachten

Die ersten Karten konnten bereits im Februar 2013 und ausschließlich per Brief oder Fax reserviert werden. Vorsicht: Reservierte Karten müssen im Voraus abgeholt werden, sonst fällt die rauschende Ballnacht ins Wasser. Wer in der offiziellen Ticket-Lotterie Pech hat, kann sich auch in die Untiefen der Internet-Anbieter wagen. Hier herrscht allerdings das Prinzip von Angebot und Nachfrage – um 250 Euro ist da meistens nicht viel zu machen.

Der Dresscode am Opernball

Sind die Karten ergattert, steht das richtige Outfit im Mittelpunkt: Am Opernball herrscht Frackpflicht (schwarz!) inklusive Mascherl (weiß!), Damen brauchen ein großes Abendkleid. Das stellt Ball-Neulinge vor die erste Schwierigkeit: Was unterscheidet das gemeine Ballkleid von der großen Robe? Hauptsächlich der Rock – der sollte bei einem großen Abendkleid nämlich nicht gerade nach unten fallen, sondern wenigstens knöchellang und zumindest ein bisschen ausgestellt sein. Dame von Welt mag so ein Kleid im Kasten hängen haben, der Rest muss einkaufen gehen oder – günstiger – ausborgen.

Hier kann man Kleider leihen

Tracht, die bei vielen festlichen Ereignissen vor der Kleiderqual der Wahl rettet, ist beim Opernball auch nicht Dresscode-konform. Scheitert der Rundruf bei ballbegeisterten Freundinnen mit ähnlicher Figur, bleibt immer noch der Kostümverleih. In Wien gibt es davon glücklicherweise gleich mehrere – etwa den Kleiderverleih Rottenberg im Alsergrund, die Maskerade in Wien-Landstraße oder Babsi’s Kostümverleih in Währing. Die Preise variieren je nach Kleid und Anbieter zwischen 60 und 150 Euro – Anpassung und Reinigung inklusive.

Fracks für den Herrn

Auch die männliche Begleitung sollte man bei der Kleidauswahl mitnehmen. Die meisten Kostümverleihe haben auch Fracks im Sortiment. Der kommt mit allem Zubehör allerdings deutlich teurer als ein Kleid. Mit mindestens 200 Euro Gebühr muss gerechnet werden. Ein kleiner Geheimtipp ist der Kostümfundus von Art for Art, der 250.000 beherbergt, die in den letzten Jahrzehnten auf Wiens Bühnen zum Einsatz gekommen sind. Am besten auch gleich an Schuhe und Tasche denken: Viele Anbieter verborgen passende Accessoires.

Strenge Regeln bei Schuhen und Co.

Schmuck darf ganz nach Kleid und persönlichem Geschmack ausgewählt werden, Armbanduhren sind jedoch auf jeden Fall tabu – übrigens für beide Geschlechter. Bei den Schuhen gilt entweder geschlossen und mit Strumpfhose (streng nach Regelwerk) oder offen und strumpflos. Vor allem in den vergangenen Jahren hat sich die Abendsandale zunehmend durchgesetzt. Sie ist hübsch wie bequem: Sind die Zehen nach fünf Minuten blau angelaufen oder der Knöchel verknackst, trübt das jedes Ball- und Tanzvergnügen. Glücklicherweise muss es auch am Opernball kein Zehn-Zentimeter-Absatz sein, auch festliche flachere Schuhe sind erlaubt.

Stabile Frisur: Darauf ist zu achten

Passen Schuhe, Tasche und Kleid endlich zusammen, stehen vor allem Frauen vor dem nächsten Problem. Während es vor allem bei Männern mit einem kleinen Nachschneide-Friseurbesuch getan sein sollte, schreibt der Dresscode bei langen Haaren eine festliche Frisur vor. An einer kunstvollen Hochsteckfrisur, die selbst einem flotten Wiener Walzer trotzen kann, führt daher praktisch kein Weg vorbei.

Das bedeutet entweder einen Besuch beim Friseur – Kostenpunkt rund 60 Euro – oder die Zusammenarbeit mit Müttern, Freundinnen oder anderen Haarbegabten. Oft lohnt sich ein Einkauf bei einem Friseurzubehörladen – hier können wiederverwendbare Aufsteckhilfen um wenige Euro erworben werden. Wer möchte, kann den Friseurbesuch flugs mit dem passenden Abend-Make-Up nutzen, hier ist die Do-it-yourself-Variante aber wirklich relativ einfach zu bewerkstelligen. In Wien kann man sich sogar den Weg zum Salon sparen: Mobile Friseure kommen direkt nach Hause – der Preis bleibt in etwa derselbe.

Tanzkenntnisse vor dem Ball auffrischen

Natürlich geht es beim Opernball nicht nur um das schicke Outfit, auch auf der Tanzfläche sollte man eine passable Figur abgeben. Bei vielen Besuchern ist der Tanzkurs allerdings schon einige Jahre her, daher bieten diverse Wiener Tanzschulen Auffrischungskurse bzw. “Ballblitzkurse”: In der Tanzschule Elmayer kann man beispielsweise einen oder mehrere Abende lang seinen Linkswalzer auffrischen. Kostenpunkt: 20 Euro pro Paar und Termin.

Anreise-Tipp: Taxi

Ist mit dem 27. Februar der Tag aller Tage endlich gekommen, sollte die Anreise gründlich geplant werden. Denn der Ring ist für die Öffis an diesem Abend gesperrt, die U-Bahnaufgänge können zudem nicht wie gewohnt benutzt werden. Wer nicht auf einen Privatchauffeur zurückgreifen kann, sollte daher ein Taxi vorbestellen, das einen direkt vor dem Red-Carpet-Eingang absetzt. Haben Wind und Wetter das Ball-Outfit angeknackst, hilft ein schneller Auffrischungsbesuch in der balleigenen Beauty-Lounge.

Essen: Lieber schon vor dem Opernball

Hat die Eintrittskarte das veranschlagte Budget bereits ausgereizt, sollte man tunlichst schon vor der Fahrt zur Oper gegessen haben. Denn die Preise für Essen und Trinken am Ball selbst sind mehr als gesalzen: Ein Paar Würstel kam 2013 auf 9,50 Euro, für das Glas Sekt musste man elf Euro bezahlen.

Darüber freut sich vor allem der Würstelstand vor der Albertina, der nur wenige Schritte entfernt liegt. Jedes Jahr bewirtet er Hunderte hungrige und durstige Ballgäste. Raucher müssen dagegen schon seit einigen Jahren draußen bleiben: Am gesamten Ball herrscht Rauchverbot – Ausnahmen gibt es nur für das Vestibül und die Rauchsalons.

Mehr Infos zum Opernball finden Sie hier.

(apa/red)

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