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Antikörper im Auftrag des Immunsystems

Onkologe Doktor Alois Lang.
Onkologe Doktor Alois Lang. ©VOL.AT/Klaus Hartinger
Schwarzach - Hoffnungsträger bei Bekämpfung von Tumoren sind individualisierte Therapien. Onkologen wie Alois Lang vom LKH Rankweil/Feldkirch setzen auf das Immunsystem.


Wie fällt der Unterschied der neuen zu bisher gängigen Therapien aus?
Alois Lang: Bereits vor über zehn Jahren schaffte man den Durchbruch und kann seither individuelle, zielgerichtete Krebstherapien anbieten. Neu ist die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre mit gezielten Eingriffen in das Immunsystem.

Welche Rolle spielt das Immunsystem dabei, beziehungsweise wo wird angesetzt?
Lang: Das Immunsystem ist permanent beschäftigt, unsere körpereigene Abwehr ist permanent beschäftigt. Mit Einflüssen aus der Umwelt, der Nahrung oder aus der Luft. Wenn etwas Fremdartiges erkannt wird, sorgt ein Mechanismus dafür, dass der Fremdkörper bekämpft, abgebaut oder verdaut wird. Danach schaltet sich das Immunsystem wieder ab.

Wird dieser Mechanismus auch bei Tumoren im Körper in Gang gesetzt?
Lang: Das An- und Abschalten des Systems funktioniert im Normalfall, unsere körpereigene Abwehr ist permanent aktiv. Tumore jedoch senden Signale oder haben Moleküle an der Zelloberfläche, welche verhindern, dass der Abwehrmechanismus gestartet wird. Die Wucherungen tarnen sich quasi und das Immunsystem bleibt inaktiv oder wirkt zu wenig. Mit einem Antikörper kann nun die Blockade gelöst werden. Das Abwehrsystem kann wieder reagieren und den Tumor bekämpfen.

Konnten bisher erste Erfolge verzeichnet werden?
Lang: Bei Schwarzem Hautkrebs (Melanom) wurden und werden jährlich nicht nur kleine Schritte verzeichnet, sondern große bedeutende Fortschritte erzielt. Unter Patienten, bei denen der Schwarze Hautkrebs metastasiert ist, gab es bis vor etwa fünf Jahren wenig Langzeitüberlebende. Mittlerweile leben diese Patienten durch die Immuntherapie um Jahre länger. Die Behandlung bewirkt auch, dass Betroffenen an Lebensqualität zurückgewinnen. Da diese verträglicher ist als eine Chemotherapie.

Wirkt die Therapie ausschließlich bei dieser Art von Krebs?
Lang: Nein, nicht nur. Die Anwendung ist sukzessive auch auf andere Arten übergegangen (…)

Das ganze Interview lesen Sie in der NEUE am Sonntag.

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