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Apocalyptica feierten Jubiläum in Wien: Headbanging im Konzerthaus

Klassik meets Metal: Apocalyptica in Höchstform.
Klassik meets Metal: Apocalyptica in Höchstform. ©APA/Sujet
Großes Jubiläum: Apocalyptica feiern heuer 20 Jahre Veröffentlichung ihres legendären Debütalbums "Apocalyptica plays Metallica by four Cellos". Und das taten die vier finnischen Cellisten am Donnerstagabend im Wiener Konzerthaus - mit jeder Menge Windmühle und Headbanging.
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Aus gegebenem Anlass haben die vier Metal-Streicher im Vorjahr ihren Erstling, mit dem ihnen gleich der internationale Durchbruch gelang, remastered und samt drei Bonustracks abermals veröffentlicht. Da ist die Jubiläumstournee nur folgerichtig, wofür auch der eigentlich bereits 1999 ausgestiegene Antero Manninen erneut die Bühne enterte.

Er ist gemeinsam mit Eicca Toppinen für die ruhigen Basslinien zuständig, die meist von allen Vieren gemeinsam exponiert werden, bevor die beiden Rampenviecher Paavo Lötjönen und Perttu Kivilaakso für die Soli ausscheren.

Cello-Haudegen mit epischen Metallica-Covers

Dabei legen die Urväter von Apologeten wie 2Cellos den ersten Teil des Abends beinahe gesittet an, haben sie sich doch für die Metallica-Cover, gleichsam der Heilige Gral des Cello-Rock, ein klassisches Setting mit metallenem Bühnendesign gewählt. Überwiegend brav sitzen bleibend, soll nicht viel mehr als ab und an eine geänderte Lichtstimmung von der musikalischen Interpretation ablenken – die sich sehr nah an den bekannten Aufnahmen hält.

Entsprechend ehrfürchtig lauschten die Fans (ungewöhnlich viel Schwarz an dem Abend im Konzerthaus, naturgemäß) den stilistischen Kapriolen der Cellisten. Nur selten erlebt das altgediente Konzerthaus dabei so viel schwarz gewandete Gäste auf einmal – in der Mehrheit Metalfans, die mit ihrer Gruppe die Jugend durchlebt haben, aber auch einige, die noch gerade dabei sind. Das bisweilen eingeforderte Mitklatschen hielt dennoch meist nicht lange an. Nach einer Dreiviertelstunde ist dieser Auftakt vorüber.

Apocalyptica ließen sich in Wien feiern

Das wirkliche Headbanging kommt erst danach – ebenso wie Schlagzeuger Mikko Siren. Entsprechend wuchtiger werden die Bässe und die Nummern wie “Fight fire with fire” oder “Seek and destroy” mit Rockattitüde in Upbeat-Exzesse getrieben. Schließlich kommt auch kurzfristig das Cello mit leuchtendem Totenkopf zum Einsatz – und der Saal auf die Beine, bevor er mit der unvermeidlichen Zugabe “Nothing else matters” ultimativ kalmiert wird.

Die Erkenntnis des Abends: Guter Rock altert nicht. Gute Cello-Technik auch nicht. “Apocalyptica will be back!”, versprach Mastermind Eicca Toppinen. Bitte gerne.

(APA/Red.)

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