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Ausstellung "made in austria" im Essl Museum offen

Bis zur letzten Minute hielt sich Sammler Karlheinz Essl bedeckt über die Auswahl, die er für die Ausstellung "made in austria" im Essl Museum Klosterneuburg getroffen hat. Bei der Presseführung zwei Stunden vor der Eröffnung am Mittwochabend wurde das Geheimnis gelüftet. Die für das Jahresmotto titelgebende Schau stellt Werke von 17 österreichischen Künstlern in teilweise ungewöhnliche Bezüge.


Ein “subjektiver Blick in die Kunst der letzten 50 Jahre” sei es geworden, erklärte Essl, der die Ausstellung im übrigen für sich selbst sprechen lassen will: als “statement by karlheinz essl”, wie der Untertitel lautet. Er sei sich der Verantwortung der Auswahl bewusst, wolle auch weder einen Kanon aufstellen noch retrospektive Darstellungen bieten, aber doch reizvolle dialogische Gegenüberstellungen gestalten.

In sieben Galerieräumen scheint dies gelungen: Da korrespondieren gleich im ersten Raum Friedensreich Hundertwassers vegetative Naturformen mit Max Weilers spirituellen Landschaftsimaginationen, dann treffen einander Maria Lassnig und Arnulf Rainer, Franz West und Erwin Wurm, Günter Brus und Valie Export.

Im größten Galerieraum finden Markus Prachensky, Josef Mikl, Wolfgang Hollegha, Herbert Brandl und Hubert Scheibl Platz, ebenso teilen Franz Ringel, Martha Jungwirth und Kurt Kocherscheidt trotz unterschiedlicher Ausdrucksweisen einen Raum in augenscheinlicher Harmonie. Zum sakralen Schluss begegnet man noch Hermann Nitsch, der dem heimischen Aktionismus zu Altarwürden verhilft.

Es geht um den “Kern der Sammlung”, wie Essl erläuterte, die vieles von dem enthält, was österreichische Kunst seit 1945 im internationalen Kontext hervorgebracht hat. Insofern gibt es zwar nichts wirklich Neues zu entdecken, aber doch einige überraschende Konstellationen und manch erfreuliches Wiedersehen. Das Sammlerpaar Agnes und Karlheinz Essl ist allen Künstlern persönlich verbunden, vielen in langjähriger Freundschaft. Statt Bildbeschreibungen gibt es Handouts für jeden Raum. Ein repräsentativer Katalog enthält u.a. zwei Essays von Karlheinz Essl mit persönlichen Einblicken in seine Kunstleidenschaft und in das Konzept der Ausstellung.

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