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Austria Salzburg trennt sich von Sportdirektor Stöger

Stöger (Mitte) leitete die Geschicke der Austria knapp zehn Jahre lang.
Stöger (Mitte) leitete die Geschicke der Austria knapp zehn Jahre lang. ©Krug
Nachdem Austria Salzburg am Montag offiziell den Insolvenzantrag eingebracht hatte, trennte sich der Verein noch am Abend von Sportdirektor Gerhard Stöger.
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Austria Salzburg ist insolvent
Schulden und rollende Köpfe

„Heute, Montag, hat der SV Austria Salzburg den Sportlichen Leiter Gerhard Stöger vom Dienst freigestellt“, heißt es in einer kurzen Stellungnahme seitens des Vereins. Man wolle sich nach dem wirtschaftlichen Einschnitt auch personell neu aufstellen. Nur so sei ein deutlicher Cut in Richtung Zukunft möglich, ist man bei den Violetten überzeugt.

Trennung von Stöger für Austria Salzburg “zwingend notwendig”

Stöger war seit der Wiedergründung 2006 im Verein tätig gewesen. Seit damals war er für die sportliche Ausrichtung der Austria hauptverantwortlich, feierte mit dem Verein sechs Meistertitel und schaffte heuer schlussendlich die Rückkehr in den Profi-Fußball. Die Violetten übernahmen sich jedoch finanziell, die Passiva betragen rund 1,3 Millionen Euro. Am Montag wurde vor dem Landesgericht Salzburg den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt.

Austria-Fans forderten Rücktritt Stögers

Stöger war mit Blick auf die klamme Finanzlage des Vereins bereits Anfang November von Fangruppen schwer kritisiert und zum Rücktritt aufgefordert worden. Der Sportchef soll demnach Entscheidungen im Alleingang getroffen und der Austria damit geschadet haben. Austria-Geschäftsführer Fredy Scheucher wollte die Trennung von Stöger aber nicht als Zugeständnis an die Fans verstanden wissen.

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Posted by CurvaViola on Sonntag, 1. November 2015

“Das hat überhaupt nichts damit zu tun. Es geht um rein sachliche Themen”, meinte Scheucher. Die Entscheidung sei dem Verein alles andere als leicht gefallen. “Dieser Schritt ist für jeden schmerzhaft. Er war natürlich enttäuscht und getroffen. Immerhin hat er sehr viel für den Verein getan.” Dennoch gehe es darum, “vom Vorstand bis zur Putzfrau” alles zu hinterfragen. Inwiefern der Posten nachbesetzt wird, ist vorerst offen. Scheucher kündigte an, in den nächsten zehn bis 14 Tagen diverse Gespräche führen zu wollen.

Senat 5 will noch diese Woche über Austria Salzburg beraten

Mit dem Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens wird auch der “kritische” Punkt im Lizenzierungsverfahren der Fußball-Bundesliga schlagend. In diesem Fall, “wird der Lizenznehmer/-bewerber mit Abschluss des laufenden Bewerbes an das Tabellenende des jeweiligen Bewerbes gereiht und steigt damit zwingend ab”, heißt es dort. Den entsprechenden Beschluss muss der Senat 5 der Bundesliga allerdings erst treffen, er wird nach einer Information der Liga noch in dieser Woche zusammentreten.

(APA)

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