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Autor(inn)en aus Jerusalem im Salomon-Sulzer-Saal

Im Salomon-Sulzer.Saal finden zwei intensive Abende mit Autor(inn)en aus Jerusalem statt.
Im Salomon-Sulzer.Saal finden zwei intensive Abende mit Autor(inn)en aus Jerusalem statt. ©TF
Hohenems. Am Samstag, 28. 11., von 18 bis 21 Uhr und am Sonntag, 29. 11., von 18 bis 22 Uhr finden im Salomon Sulzer Saal im Rahmen der Ausstellung „Endstation Sehnsucht. Eine Reise durch Yerushalayim-Jerusalem-Al Quds“zwei Abende mit Autor(inn)en aus Jerusalem statt.

Hanno Loewy spricht am Samstag mitSari Nusseibeh und Avraham Burg zum Thema „Jerusalem – Zu viele Städte an einem Ort?“ (in englischer Sprache). Zwei Querdenker in Israel und Palästina, beide in Jerusalem aufgewachsen und heute noch dort lebend, reflektieren seit Jahren kritisch ihre eigene Geschichte mit dieser Stadt. Sari Nusseibeh und Avraham Burg. Beide wurden in Familien hineingeboren, die die Geschichte Israels und Palästinas im 20. Jahrhundert entscheidend geprägt haben, und in Träume von der Zukunft Jerusalems, die gegensätzlicher kaum sein konnten. Heute stehen beide für Grenzüberschreitungen im Denken, die manche für utopisch, andere für realistisch halten.
Im Gespräch miteinander loten die beiden politischen Denker ihre eigenen Erinnerungen aus und diskutieren eine mögliche gemeinsame Zukunft in dieser Stadt.

Am Sonntag lesen Hubert Dragaschnig und Maria Schrader (in deutscher Sprache) aus den Romanen „Unter den Lebenden“ von Eyal Megged und „Schmerz“ von  Zeruya Shalev. Anschließend spricht Hanno Loewy mit den beiden Autorinnen (in englischer Sprache). Für den Erzähler in Eyal Meggeds  neuem Roman „Unter den Lebenden“ ist der frühe Tod seines Freundes Boas Masor ein Schock, von dem er sich nicht erholt. Als Chirurg ist er mit der Alltäglichkeit des Sterbens vertraut. Doch Boas‘ Tod erscheint ihm »unfassbar«, ja »skandalös«. Wie ein Dibbuk, ein böser Totengeist, verfolgen ihn die Erinnerungen. Es erscheint ihm, als habe Boas‹ Tod seinen eigenen vorweggenommen. »Vom Leben Abschied nehmen, na gut, aber von mir selbst Abschied nehmen?« Er begehrt dagegen auf, indem er sich der gemeinsamen Zeit besinnt. An ihre Kindheit in Tel Aviv, ihr Studium, die wechselvollen Beziehungen zu Frauen und Geliebten, Neid und Konkurrenz, Bruch und Versöhnung. So verschieden sie in Wesen, Temperament, Auffassungen und Lebensstilen waren, standen sie sich wie Pole gegenüber.

Vor zehn Jahren ist Iris, die Heldin von Zeruya Shalevs Roman „Schmerz“, bei einem Terroranschlag schwer verletzt worden. Zwar ist sie in ihr altes Leben zurückgekehrt, sie leitet eine Schule, ihr Mann steht ihr treu zur Seite, die Kinder sind fast erwachsen, doch quälen sie Tag für Tag Schmerzen. Als sie Eitan wiederbegegnet, der Liebe ihrer Jugend, der sie vor Jahren jäh verlassen hat, wirft sie das völlig aus der Bahn. Die Wunde, die er ihr damals zufügte, ist nicht weniger tief als die, die der Selbstmordattentäter riss, der sich neben ihr in die Luft sprengte. Und doch fühlt sich Iris, zaghaft, überrascht, erneut zu ihm hingezogen, ist versucht, ihr    

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