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Autos übertreffen Normverbrauch immer stärker

Deutsche Umwelthilfe ortet Abweichungen von bis zu 42 Prozent - Branche weist Vorwürfe zurück.
Deutsche Umwelthilfe ortet Abweichungen von bis zu 42 Prozent - Branche weist Vorwürfe zurück.
Beim Spritverbrauch von Autos weichen die Normangaben der Hersteller und der reale Kraftstoffverbrauch immer stärker voneinander ab, kritisierte am Dienstag die Deutsche Umwelthilfe.

Durchschnittlich verbrauche ein Auto knapp ein Viertel mehr als unter Normverbrauch angegeben, ergab eine Untersuchung des Vereins. Die Branche wies die Vorwürfe zurück.

Bis 42 Prozent Abweichung

Die Umwelthilfe hatte verglichen: auf der einen Seite der Normverbrauch eines Autos unter den gesetzlich festgelegten Bedingungen auf dem Rollenprüfstand – auf der anderen Seite eine Testreihe des Autofahrerklubs ADAC. Ergebnis: Abweichungen von bis zu 42 Prozent.

Manipulationen bei Prüfständen?

Der Verkehrsexperte Axel Friedrich warf den Herstellern vor, auf den Prüfständen für geringere Verbrauchswerte Lichtmaschinen abzukoppeln oder mehr Luft in die Reifen zu pumpen. “Die Manipulationen können nur durch Kontrollmessungen unter realistischen Bedingungen im realen Straßenverkehr unterbunden werden”, sagte Friedrich.

Kritik an den Normtests gibt es seit langem. Auf die Unterschiede hatte der ADAC mehrfach hingewiesen. Er geht aber wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) davon aus, dass die Hersteller sich an geltendes Recht halten. Ein ADAC-Sprecher sagte in München, die Hersteller nutzten den Spielraum, der ihnen gelassen werde.

“Nicht vergleichbar”

Der VDA verteidigte den gesetzlich geregelten Labortest. Nur dieser liefere vergleichbare Daten. Mit den ADAC-Auswertungen seien die Ergebnisse aber nicht vergleichbar, hob Sprecher Eckehart Rotter hervor. Er wies darauf hin, dass der Normverbrauch deutscher Autos 2012 bei 5,7 Liter Kraftstoff gelegen habe. 2006 seien es 7,1 Liter gewesen.

(APA)

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