Düstere Stimmung herrschte am Samstagabend in Egg. Nicht nur aufgrund der aufziehenden Gewitterwolken. Schon vorher war ein Sturm über den Platz gefegt. Nämlich jener des FC Höchst. Gastgeber-Trainer Franz Pircher tobte. Eine 0:5-(0:1)-Klatsche hatte seine Elf zum Meisterschafts-Auftakt vom Regionalliga-Absteiger kassiert. Zudem musste er sich über einen Ausschluss und einen vergebenen Elfmeter ärgern. Entspannt war die Lage noch in der ersten Halbzeit. Die Egger boten den Gästen ordentlich Paroli, kamen sogar zur ersten Chance. Allerdings konnte Michael Schneider einen Stangerlpass von Dietmar Meusburger aus kurzer Distanz nicht verwerten (38.).
Kerber zieht Notbremse
Kurz vor dem Pausenpfiff war die Ruhe vor dem Sturm beendet. Florian Schmidinger trat nach Vorarbeit von Ahmet Caner die Höchster-Torlawine los. Dasselbe Duo erhöhte in der 51. Minute auf 2:0. Als dann Schmidinger fünf Minuten später wieder allein aufs Tor stürmte, zog Eggs Innenverteidiger Johannes Kerber unmittelbar vor dem Strafraum die Notbremse. Schiedsrichter Dominik Ouschan zückte die Rote Karte. Mit einer Glanztat verhinderte Keeper Fabian Fetz im Anschluss ein Freistoß-Tor von Caner. In der 59. Minute musste er sich dem Höchster Mittelfeldspieler aber dann doch geschlagen geben. Nachdem Nicola Weiss nur den Pfosten getroffen hatte, staubte Caner eiskalt zum 3:0 ab.
Egg trifft zweimal Metall
Danach hielt es Pircher nicht mehr auf der Bank. Doch der Ärger sollte noch größer werden. Erst fand Patrick Meusburgers Freistoß keinen Abnehmer und prallte von der Außenstange ab (61.). Dann spielten die Höchster die Gastgeber-Abwehr schwindlig und kamen zu zwei weiteren guten Möglichkeiten. In der 78. Minute wurde dann der eingewechselte Markus Meusburger im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter vergab Mathias Mayer. Auch er traf nur den Pfosten. Praktisch im Gegenzug nickte Weiss eine Flanke von Steven Nenning zum 4:0 für Höchst ein. Den Schlusspunkt setzte Nenning in der 84. Minute selbst. Während Pircher die Leistung seiner Elf nach dem Schlusspfiff nicht einmal mehr kommentieren wollte, freute sich sein Gegenüber Dieter Alge über den gelungenen Auftakt: Natürlich sind wir hergekommen, um zu gewinnen. Aber dass der Sieg so hoch ausfällt, hätte wohl niemand erwartet. NEUE/Melanie Fetz
