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Baby in NÖ misshandelt und gequält: Sieben Jahre Haft für Vater

Der Mann soll seine kleine Tochter brutal gequält haben.
Der Mann soll seine kleine Tochter brutal gequält haben. ©APA/Sujet
In einem Prozess um Kindesmisshandlung hat der angeklagte Vater am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten ein Schuldbekenntnis abgelegt. "Ich wollte, dass sie aufhört zu schreien", so der 31-Jährige auf Richterfrage nach dem Warum: Er hatte seine neun Tage alte Tochter u.a. geschüttelt, geschlagen und auch sexuell missbraucht. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Drei Wochen altes Baby gequält

Der Säugling war am 12. September 2013 auf die Welt gekommen. Am 18. September wurden Mutter und Kind aus dem Spital entlassen – nur drei Tage danach erfolgte in der gemeinsamen Wohnung der erste Übergriff: Laut Staatsanwalt Karl Fischer wurde der 31-Jährige zornig, weil das Baby unruhig war – und schlug mit der Faust zu, was einen ersten Schädelbruch zur Folge hatte.

Die Misshandlungen setzten sich tagelang fort, die häufig abwesende Kindesmutter hatte nichts bemerkt. Nach einem Besuch beim Hausarzt wurde das kleine Mädchen dann erst am 2. Oktober ins Krankenhaus gebracht. Das Spital erstattete Anzeige, die weitere Behandlung erfolgte im Wiener AKH.

Baby schwer misshandelt worden

Dem medizinischen Gutachten zufolge hatte das kleine Mädchen zwei Schädelbrüche erlitten, Einblutungen in die Schädelhöhle, sowie eine klaffende Wunde am After – laut Anklage mit dem Finger verursacht. “Es ist ein Glück, dass Ihre Tochter noch lebt”, machte Richterin Andrea Humer deutlich, dass der Angeklagte ein wehr- und schutzloses Neugeborenes misshandelt habe und tagelang leiden ließ.

Der unbescholtene 31-Jährige meinte, er habe die Kleine “beruhigen” wollen. Er habe ihr das Flascherl gegeben, sie habe immer geschrien. Einmal nahm er sie hoch – und schleuderte sie dann mit dem Kopf gegen die Rückenlehne eines Sofas, was den zweiten Schädelbruch zur Folge hatte. Nach seiner Darstellung war er mehrmals stundenlang mit dem Säugling allein, weil seine Lebensgefährtin ihre Eltern besuchte und er nicht mit wollte.

31-Jähriger Angeklagter: “Es tut mir sehr leid”

Es gebe nichts zu beschönigen, hatte die Anwältin des 31-Jährigen eingangs festgestellt. Es tue ihm alles sehr leid, gab der Mann selbst an. Die Anklage lautete auf absichtlich schwere Körperverletzung, schweren sexuellen Missbrauch sowie Quälen und Vernachlässigen eines Unmündigen.

Vor der Befragung der Kindesmutter wurde der 31-Jährige aus dem Saal geführt. Die junge Frau entschlug sich allerdings der Aussage.

Sieben Jahre Haft für Vater

Zu sieben Jahren Freiheitsstrafe ist der Vater schließlich verurteilt worden. Das Urteil des Schöffensenats ist nicht rechtskräftig, Beschuldigter und Staatsanwalt gaben keine Erklärung ab. St. Pölten.

(APA)

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