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"Barrieren gehören beseitigt!"

„Ja“ zur Inklusion: Das Ländle hat laut Lebenshilfe-Selbstvertretern noch viel Arbeit vor sich.
„Ja“ zur Inklusion: Das Ländle hat laut Lebenshilfe-Selbstvertretern noch viel Arbeit vor sich. ©Lebenshilfe vorarlberg
Hohenems - Bereits im 50. Jahr kämpft die Lebenshilfe Vorarlberg für Inklusion – doch es muss noch viel getan werden.

„Der Begriff ‚Inklusion‘ klingt kompliziert, aber eigentlich ist es ganz einfach: Es geht um das ‚Mitanand‘ und darum, dass Menschen mit Behinderung ganz selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind“, sagt Michaela Wagner-Braito, Ge-schäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg. In Sachen Inklusion gibt es im Ländle trotz guter Fortschritte noch viel zu tun.

„Kann nicht überall dabei sein“

Das fängt schon bei kleinen Dingen an, die anderen oft gar nicht auffallen: „Für mich als Rollstuhlfahrer sind die vielen Schwellen, Absätze und Stufen ein großes Problem. Ich komme nicht in allen Geschäfte und Lokale hinein, was für Menschen ohne Behinderungen ganz einfach ist. Ich kann nicht überall dabei sein“, schildert Klaus Brunner, gewählter Selbstvertreter der Lebenshilfe Vorarlberg. Er erklärt auch ein weiteres großes Problem der Gesellschaft: „Oft herrscht das Bild vor, dass Menschen mit Behinderungen wenig leisten können. Dem ist nicht so. Wir können sehr viel, wir haben nur eine Behinderung, sonst nichts.“

Arbeiten mit Politikern

Um diese Sicht klarzustellen und Dinge zu ändern, arbeitet die Lebenshilfe auch mit den Gesetzesmachern: „Wir sitzen öfter mit Politikern an einem Tisch. Das sollte aber viel öfter passieren, es sollte selbstverständlich sein. Schule für alle Kinder, Anreize für Firmen, uns einzustellen, Mitbestimmung in Organisationen, Selbstbestimmung in allen Lebensbereichen, persönliche Assistenz, persönliches Budget und politische Teilhabe – wir setzen uns für die Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein“, so Brunner.

Fest der Inklusion

Zum 50. Jubiläum der Lebenshilfe Vorarlberg wird deshalb auch das zweite „Fest der Inklusion“ am kommenden Freitag veranstaltet, um einerseits mehr Aufmerksamkeit und andererseits mehr vom bereits erwähnten „Mitanand“ zu schaffen. Im Event.Center Hohenems wird gemeinsam gefeiert: Mit Tanz, Information und Musik. „Ich wünsche mir, dass wieder so viele Menschen mit und ohne Behinderung kommen, wie beim ersten Fest in 2015. Damals war die Halle ziemlich voll“, sagt Eva-Maria Lamprecht, Mitglied des Organisationsteams. Brunner meint abschließend: „Beim Fest geht es vor allem um Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen. Denn es gibt immer noch Berührungsängste zu uns. Diese Begegnungen sind ein Zeichen von Inklusion.“

Wallner: Anerkennung für Lebenshilfe

LH Markus Wallner: „Der Einsatz der Lebenshilfe im Dienste des ‚Mitanand‘ von Menschen mit und ohne Behinderungen verdient Wertschätzung und Anerkennung. Das Jubiläum ist eine Gelegenheit, um Danke zu sagen für die spürbare Solidarität und den gelebten Zusammenhalt.“

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INFOS

Fest der Inklusion: Am 5. Mai, 18.30 Uhr, im Event.Center Hohenems (Einlass 17.30 Uhr)

Programm: Eröffnung vom Tanzhaus Hohenems, Grußworte von Bgm. Dieter Egger und LR Christian Bernhard, Musik von „Blind Foundation“ und den „Fäaschtbänklern“

Eintritt: 10 Euro pro Person, gratis für Menschen mit Behinderung

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