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baumax-Causa: Kein Ankauf der Sammlung Essl durch die Republik

Karlheinz Essl nach der Pressekonferenz
Karlheinz Essl nach der Pressekonferenz ©APA
Klares Ergebnis vom Runden Tisch zur Causa bauMax: Die Kunstsammlung von Karlheinz Essl und das dazugehörige Museum des bauMax-Gründers in Klosterneuburg sollen erhalten bleiben. Die Republik wird die Sammlung jedoch nicht ankaufen.
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Dies teilte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) als Ergebnis eines Runden Tischs zur Situation der angeschlagenen Baumarktkette am Mittwochabend im Bundeskanzleramt mit. Essl habe sein Angebot schließlich zurückgezogen.

Finanzierung “für nächste Jahre gesichert”

Der bauMax-Gründer Karlheinz Essl gab sich nach dem Runden Tisch am Nachmittag zufrieden. Es habe eine große Wertschätzung seitens der Republik gegeben, daher habe er sein Verkaufsangebot schließlich freiwillig zurückgezogen, so Essl. Durch Filialschließungen und bestehende Vermögenswerte in der Sammlung sei die Finanzierung des Museums jedenfalls “für die nächsten Jahre gesichert”.

Haus wird weitergeführt

Das Haus in Klosterneuburg werde “weitergeführt in vollem Umfang wie bisher”, sagte Essl. “Die langfristige Absicherung über Generationen hinaus werden wir noch zu diskutieren haben.” Vonseiten der Familie Essl sei ja eine gemeinnützige Stiftung vorgesehen gewesen.

Erleichterung bei Ostermayer und Co.

Die Minister Ostermayer und Rudolf Hundsdorfer (SPÖ) zeigten sich bei der Pressekonferenz ebenfalls erleichtert. Man habe das Alarmsignal von Essl verstanden, man habe mit dem Runden Tisch “eine Brücke gebaut” und alle relevanten Personen rasch zusammengebracht. Nun soll es weitere “zeitnahe Gespräche” zwischen Firma und Gläubigern geben, es gebe eine konstruktive Ebene zwischen allen Beteiligten. “Es sind alle interessiert an einer positiven Lösung”.

“Wir haben unsere Grenzen”

Ein Ankauf der Sammlung sei für die Republik nicht möglich gewesen, betonte auch Hundsdorfer. “Wir als Staat, wir haben unsere Grenzen.” Schon vor dem Runden Tisch traf Ostermayer mit mehreren Museumsdirektoren und dem Galerienverband zusammen, um den Wert der Sammlung einzuschätzen. “Wir haben nicht über alle Werke im Einzelnen gesprochen”, wich Ostermayer einer entsprechenden Nachfrage aus. “Da gibt es zum Teil sehr positive Einschätzungen, zum Teil ergibt sich das aus der subjektiven Sicht des Sammlerehepaars.”

bauMax zieht sich aus der Türkei zurück

Die schwer angeschlagene Baumarktkette bauMax zieht sich fix aus der Türkei zurück und schließt dort seine sieben Filialen. Der Rückzug aus Osteuropa werde derzeit noch geprüft, die Berechnungen laufen noch, sagte Firmengründer Karlheinz Essl am Donnerstagabend nach dem “Runden Tisch” im Bundeskanzleramt mit Ministerien, Gläubigerbanken und der Eigentümerfamilie.

Für bauMax in Österreich will Essl “keine Job, aber eine Standortgarantie geben”. In Österreich beschäftigt bauMax rund 4.000 Mitarbeiter, in Osteuropa und der Türkei hat die Baumarktkette insgesamt rund 5.000 Mitarbeiter.

Lösung wurde gefunden

Es sei mit den Banken “eine Lösung gefunden worden”. Näher wollte Essl die laufenden Gesprächen mit den drei großen bauMax-Gläubigern – Raiffeisen, Bank Austria und Erste Bank – nicht kommentieren. Die Weiterführung von bauMax sei jedenfalls gesichert. Angaben zu den Verlusten im Geschäftsjahr 2013 werde es Ende April geben.

Durch ein “extrem gutes” erstes Quartal 2014 sei die Liquidität besser geworden. “Mit bauMax geht es aufwärts, das Wetter hilft uns”, zeigte sich Essl zuversichtlich.

Zufrieden mit dem “Runden Tisch”

Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Kulturminister Rudolf Ostermayer (beide SPÖ) zeigten sich mit dem Ergebnis des “Runden Tisch” zufrieden. In den kommenden Wochen werde es weitere Gespräche zwischen den Gläubigerbanken, dem bauMax-Management und der Eigentümerfamilie geben.

Jobgarantie gibt es nicht

Die diskutierte Jobgarantie ist jedenfalls vom Tisch. “Es kann niemand von uns eine Jobgarantie geben”, meinte Hundstorfer. Auch eine Garantie von den Banken könne “so nicht sein”.

(apa/red)

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