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Baumschlager - Trailer und Kritik zum Film

Thomas Stipsits darf seine erste Kinohauptrolle feiern - und das gleich in einer internationalen Koproduktion: "Baumschlager" heißt der neue Film von Komödienspezialist Harald Sicheritz, der die erste österreichisch-israelische Koproduktion überhaupt darstellt. Stipsits spielt darin einen UNO-Soldaten, der zwischen die Fronten der Weltpolitik und seiner Geliebten gerät.

Stipsits gibt auch in der Nahostkomödie einen typischen Stipsits-Charakter: den liebenswerten, aber etwas unbeholfenen und wehleidigen Werner Baumschlager, seines Zeichens österreichischer UNO-Offizier des Jahres 2012 am Golan. Und ein echter Schürzenjäger, wobei man sich nicht nur als Zuschauer fragt, wie der Tollpatsch das macht.

Baumschlager – Die Handlung

Er hat eine Affäre mit der leicht perversen Waffennärrin Sigal (Meyrav Feldman) von der israelischen Armee, der schüchternen Libanesin und Generalstochter Rania (Moran Rosenblatt) und daheim sein braves Weiblein Martha (Gerti Drassl), die beim Fronturlaub immerhin von den neu erlernten Fähigkeiten des Gatten profitiert.

Die drei Damen merken allesamt nichts voneinander, bis den gegnerischen Nahost-Truppen vor Ort das für sie denkbar größte Unglück widerfährt: Es bricht Frieden aus. Kein kein Bedarf mehr für Soldaten? Das können die Kriegstreiber ebenso wenig auf sich sitzen lassen wie die Kriegsgewinnler. Um einen neuerlichen Kriegsgrund zu liefern, braucht man nun also einen Sündenbock – und den stellt der naive Baumschlager geradezu archetypisch dar.

Die einen halten ihn wegen seiner Schleichwege im Privatleben für einen Agenten, die anderen für einen möglichen, willkommenen Auslöser, um wieder losschlagen zu können. Und so findet sich der brave Rot-Weiß-Rot-Kämpfer alsbald in einem Trubel aus Erpressung und Drogenschmuggel, die ihn verfolgenden Geliebten und gedungene Agenten auf den Fersen. Und dass sich auch die biedere Martha aus Österreich mit ihrem Handkoffer nach Israel aufmacht, um ihrem untreuen Gatten die Hölle heiß zu machen, macht es nicht besser.

Baumschlager – Die Kritik

Humorexperte Harald Sicheritz (“Hinterholz 8”) hat sich für sein neues Werk also ein denkbar schwieriges Komödienthema herausgesucht. Andererseits, wenn es selbst über Nordkoreas Kim Jong-un Schenkelklopfer gibt (“The Interview”), warum nicht über den Nahostkonflikt? Wie sein Hauptcharakter im Niemandsland der Konfliktparteien ist allerdings auch “Baumschlager” ein wenig im Feld zwischen den Genres verloren. Teils Satire, gleitet das Geschehen doch immer wieder in Slapstick bis hin zur derben Plattheit ab, wenn während des Gesprächs ein Vogel den Protagonisten mehrfach auf die Uniform scheißt.

Auch gebricht das Ensemblegeschehen mit den vielen Charakteren ungeachtet des auf einen finalen Shootout zulaufenden Endes am fehlenden Tempo. Dennoch überzeugt die charmante Schauspielerriege um den 34-jährigen Stipsits und die gewohnt sichere Bank Gerti Drassl. Und wen die wahre Geschichte über den Abzug der österreichischen Truppen von den Golan-Höhlen zu wenig mitreißt, der kann sich immer noch an den schönen Landschaftsaufnahmen delektieren – wurde “Baumschlager” doch vor Ort in Israel und Österreich gedreht.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Baumschlager”

(APA)

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