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Beethoven-Zyklus bei styriarte mit drei Dirigenten

Harnoncourt zog sich überraschend zurück
Harnoncourt zog sich überraschend zurück
Nach dem überraschenden Rücktritt von Nikolaus Harnoncourt hat die styriarte nun den von ihm konzipierten Beethoven-Zyklus mit neuen Dirigenten ausgestattet: Karina Canellakis, Jeremie Rhorer und Andres Orozco-Estrada übernehmen die neun Symphonien mit dem Concentus Musicus. Man habe mit dieser Besetzung den "Sprung in die übernächste Generation gewagt", betonte Intendant Mathis Huber am Dienstag.


Bei der styriarte wusste man “genauso wenig wie der Rest der Welt”, dass sich der Dirigent Anfang Dezember schlagartig von allen Projekten zurückziehen würde. Es war sein Wunsch gewesen, in diesem Sommer im Rahmen der styriarte alle Beethoven-Symphonien mit dem Concentus Musicus aufzuführen. Nun sei man vor dem Problem gestanden “wie ersetzt man einen, der nicht zu ersetzen ist”, so Huber bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Die elf Termine – mit Ausnahme der Neunten werden immer zwei Symphonien gespielt – wurden auf sieben Konzerte an drei Wochenenden reduziert.

Den Beginn macht die junge Amerikanerin Karina Canellakis, die bereits im Vorjahr mit großem Erfolg für Harnoncourt bei einem Dvorak-Programm eingesprungen ist. Sie ist Assistent-Conducter beim Dallas Symphony Orchestra und wird “einen historischen und zugleich ganz modernen Weg zu Beethoven einschlagen”. An zwei Abenden wird sie jeweils in Kombination die Symphonien Nummer 1 und 8 sowie 2 und 7 aufführen. Jeremie Rhorer, dem die 3. und die 6. anvertraut wurden, hat Erfahrung für historische Spielweise mit seinem Originalklang-Orchester “Le cercle de l’Harmonie” gesammelt.

Andres Orozco-Estrada ist in Graz kein Unbekannter, hatte er doch mit 27 Jahren 2005 das Orchester Recreation als Chefdirigent übernommen. Mittlerweile leitet er das hr-Symphonieorchester in Frankfurt, wo heuer ebenfalls eine Aufführung aller Beethoven-Symphonien – allerdings nicht auf historischen Instrumenten – geplant ist. Er wird für die Symphonien 4 und 5 sowie die 9. verantwortlich sein.

Beim Vorverkauf galt von Anfang an, dass Karten für Harnoncourt-Konzerte auch bei Absage des Dirigenten nicht umgetauscht werden können. Da sich aber einige Termine geändert haben, wäre eine Umbuchung nun doch in vielen Fällen möglich. “Bisher haben wir dafür rund 3.000 Karten verkauft, und der größte Teil des Publikums ist im Boot geblieben”, freute sich Huber. Auch in Zukunft wird man auf unterschiedliche Künstler setzen: “Der Star der styriarte wird in Zukunft kein personalisierter Name sein”, betonte der Intendant.

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