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Berichte über Co-Pilot: Bild eines Unbeteiligten unverpixelt auf Titelseiten

Auf den Titelseiten von Österreich (im Bild unkenntlich gemacht) und Krone wurde ein Bild eines Unbeteiligten unverpixelt veröffentlicht.
Auf den Titelseiten von Österreich (im Bild unkenntlich gemacht) und Krone wurde ein Bild eines Unbeteiligten unverpixelt veröffentlicht. ©VIENNA.at
Die Schock-Nachricht, dass der Co-Pilot der Germanwings-Maschine das Flugzeug offenbar beabsichtigt zum Absturz gebracht hat, brachte die Medien in die Versuchung, möglichst viele Details zur seiner Person preiszugeben. Der Umgang mit Namen und Bild erfolgte sehr unterschiedlich. Besonders dramatisch: Teilweise wurde sogar ein Bild einer völlig unbeteiligten Person unverpixelt gezeigt.
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Bilder der Absturzstelle

Die Tageszeitungen Die Presse und Der Standard, beispielsweise, vermieden es generell ein Bild des Unfall verursachenden Co-Piloten zu zeigen. Die Heute Zeitung zeigte zwar das Facebook-Profilbild des Mannes, das ihn an der Golden Gate Bridge zeigt, allerdings verpixelte das Gratis-Newsangebot sein Gesicht. Wer meint, jetzt eine eindeutige Linie zwischen Boulevard- und Qualitätszeitung ziehen zu können, der fehlt. Geht es nämlich um den Namen des Co-Piloten, verzichtete von den genannten Beispielen Der Standard und die Heute Zeitung auf eine vollständige Nennung des Namen. Die Presse hingegen nannte Vor- und Nachnamen des Mannes.

Einen kompletten Fehlschlag lieferten die Tageszeitungen Österreich und Krone, die ein falsches Portraitfoto einer völlig unbeteiligten Personen unverpixelt auf ihrer Titelseite als den Co-Piloten zeigten, berichtete der Medien-Watchblog Kobuk. Die Kronen Zeitung nannte zusätzlich auch mehrmals den gesamten Namen des Täters auf ihrer Titelseite.

Es musste ja so kommen. #Krone und #Österreich präsentieren heute einen völlig unbeteiligten Menschen aus dem Internet…

Posted by Kobuk on Friday, 27 March 2015

Unterschiedliche Ethikeinschätzungen der Zeitungen

Immer wieder zeigt sich der unterschiedliche Umgang der Medien mit Bildern von beteiligten Personen. Auch von der Tötung Gaddafis und des leblosen Körpers gab es grundverschiedene Bildberichte. Je nach eigener Ethikeinschätzung des Blattes.

Rechtfertigungen der BILD

Auch in Deutschland wurde die unterschiedliche Berichterstattung der Zeitungen dokumentiert. Die BILD rechtfertigte sich auf Facebook gegen Vorwürfe mit den Worten: “Geschichte wird von Menschen gemacht. Menschen haben Namen. Namen sind Geschichte.”

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