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Berlusconi versichert: "Werde gern Senioren helfen"

Medienzar stellt Wahllisten seiner Partei vor und drängt auf Ende der Sparpolitik in Europa.
Medienzar stellt Wahllisten seiner Partei vor und drängt auf Ende der Sparpolitik in Europa. ©AP
Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi, der wegen seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zehn Monate Sozialdienst in einem Altersheim bei Mailand leisten muss, erklärte am Donnerstag, dass er gerne Senioren helfen werde.
Sozialdienst statt Hausarrest für Berlusconi

“Das Gericht zwingt mich, einen Teil meiner Zeit Menschen in Schwierigkeiten zu widmen. Das freut mich sogar, denn in meinem Leben habe ich immer diejenigen unterstützt, die Hilfe brauchten”, betonte Berlusconi bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Wahllisten und der Kandidaturen seiner oppositionellen Mitte-rechts-Partei Forza Italia in Rom.

“Bedauere, dass ich Partei nicht unterstützen kann”

Der Medienzar klagte, dass er erstmals in seiner 20-jährigen politischen Karriere nicht am Wahlkampf teilnehmen dürfe. “Ich war der meistgewählte Leader der letzten zwei Jahrzehnte und ich bedauere, dass ich meine Partei nicht unterstützen kann”, kommentierte Berlusconi. Die Linke werde davon profitieren, dass er nicht in den Wahlkampf ziehe. Bei der Wahl der Kandidaten habe er auf eine Mischung aus erfahrenen Parteifunktionären und Neulingen der Politik gesetzt.

Berlusconi gibt sich kämpferisch

“Ich bin ein Mensch der Institutionen. Solange nicht meine Unschuld erkannt wird, werde ich die Beschlüsse der Richter respektieren, auch wenn ich sie als ungerecht betrachte”, sagte Berlusconi. Er zeigte sich überzeugt, dass seine Rechtsanwälte vor dem Straßburger Gerichtshof für Menschenrechte die Annullierung seiner Verurteilung erreichen werden.

Berlusconi drängte die EU zur Auflockerung der strengen Sparpolitik. “Die Rezession ist in Italien zur Depression geworden. Daher müsste man den EU-Ländern erlauben, die Drei-Prozent-Defizitschwelle zu überschreiten”, sagte der Medienzar. In der EU seien eine gemeinsame Steuer- und Wirtschaftspolitik sowie eine Außen- und Verteidigungspolitik notwendig. Auch die Direktwahl des EU-Kommissionspräsidenten sei laut Berlusconi eine dringend notwendige Reform.

(APA)

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