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Biffy Clyro live im Wiener Gasometer: Schottisch, rockig, einfach gut

Die Schotten wissen eben, wie's geht: Biffy Clyro brachten Wien zum Jubeln.
Die Schotten wissen eben, wie's geht: Biffy Clyro brachten Wien zum Jubeln. ©EPA
Einst galten sie als Geheimtipp unter den Alternative-Liebhabern, heute erfreuen sich die drei Herren großer Fan-Scharen weit abseits der Insel - so auch in Wien. Am Dienstagabend gastierten Biffy Clyro live im Gasometer und bewiesen einmal mehr, dass das Rocken auf die schottische Art gekonnt durch Mark und Bein geht.
Drummer Ben Johnston im Interview
Rückblick: Biffy Clyro am Nova Rock

Es ist ja nicht so, dass sie Frischlinge im Business wären: Bereits 1995 wurde die Band Biffy Clyro im schottischen Ayrshire gegründet. Anfang 2013 ist ihr sechstes Studiowerk, das Doppelalbum “Opposites”, erschienen, mit dem sie lautstark ihren Eroberungsfeldzug durch die europäischen Rock-Charts fortsetzten.

In diesem Sinne: Gelernt ist eben gelernt. Und dass Simon Neil, James Johnston und Ben Johnston einfach wissen, wie es geht, bewiesen sie einmal mehr bei ihrem Konzert am Dienstagabend in Wien.

Biffy Clyro und die “Familie” in Wien

Die Halle im Gasometer war zum Bersten voll, die Lufttemperatur gefühlte 50 Grad Celsius – in so dichten Scharen kamen die Wiener Fans, um das Trio live auf der Bühne zu erleben (und das, obwohl – oder vielleicht gerade deswegen? – Biffy Clyro in diesem Jahr bereits am Nova Rock Festival Österreich einen Besuch abgestattet hatten).

Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Konzertabend also – wäre da nicht die Band gewesen. Mit einem lautstarken “We Are Family” von Sister Sledge als Intro begrüßten die Schotten ihre “Famile” in Wien – und ließen auch schon die Gitarren für ein wuchtiges “Different People” ertönen.

In gewohnter Manier mit nackten Oberkörpern, die Tatto-Landschaft auf den Rücken in ihrer ganzen Pracht sichtbar, kokettierten und scherzten Simon Neil und James Johnston mit dem Publikum (zuvor wurden brav deutsche Sätzte einstudiert, charmant mit klingendem schottischen Akzent vorgetragen). Drummer Ben Johnston gab (teils in atemberaubenden Tempo) den Beat vor, während “That Golden Rule”, “Who’s Got a Match?” oder “Sounds Like Balloons” die Fans  – trotz steigender Sauna-artiger Temperaturen – zum Hüpfen brachten.

Lauter Gesang im Gasometer

Insbesondere bei den aktuellen Songs von “Opposites” gab es nahezu kein Halten mehr. Simon Neil animierte die Zuhörer non-stop zum kräftigen Mitgesang, der ganze Gasometer erhob sich zu einer Stimme bei bekannten Biffy-Hits wie “God & Satan” und “Many of Horror”, gemeinsam wurden die Segeln gesetzt bei “The Captain”. Auch die Band selbst zeigte sich in den kurzen Pausen des Umherspringens auf der Bühne angetan vom Wiener Publikum, das vorbildlich nahezu alle Texte mitträllerte. “Wenn das nicht das beste Konzert unserer Tour bislang ist? Thank you so much, Vienna!”

Bevor sich die drei durchgeschwitzten Musiker nach gut eineinhalb Stunden wieder von der Bühne verabschiedeten, gab es noch “Opposite” und ein schwungvolles “Stingin’ Belle” zu hören, bis schließlich zu guter Letzt mit “Mountains” der Abend sein Finale erreichte. “I am a mountain, I am the sea, you can’t take that away from me!” stimmte die Halle noch einmal laustark mit ein.

Fazit: Musikfreunde, die möglichst vielseitigen und erdigen Rock bevorzugen, wissen, warum sie die drei Interpreten aus Schottland schätzen. Der Sound von Biffy Clyro spannte auch bei diesem Konzert einen weiten Bogen von Alternative- über Progressive-Rock, mit einer passenden Prise Folk – eine Mischung mit hoher Ohrwurm-Qualität, wie sie auch am Dienstag in Wien bewiesen. Wiedersehen macht Freude.

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