Es gehe darum, “an den Rand unserer Gesellschaft” zu gehen und jenen die Hände zu reichen, “die sich dort befinden: die arm sind und ausgegrenzt werden”, sagte Kräutler in einem Gespräch mit “Radio Vatikan”, wie Kathpress am Donnerstag berichtete.
“Bin genau auf diesem Weg”
Kräutler, der 2010 für sein Projekt mit dem Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) geehrt wurde, zeigte sich glücklich, dass der Papst diesen Weg einschlage: “Ich bin genau auf diesem Weg und möchte diesen Weg weitergehen, und jetzt mit der ganz klaren Unterstützung des neuen Papstes.”
In seinem Einsatz gegen das Staudammprojekt von Belo Monte, durch das zigtausende Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren, legte sich Kräutler auch mit der Regierung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff an. Rousseff wurde am Mittwoch vom Papst in Audienz empfangen. Franziskus wird sehr wahrscheinlich Ende Juli Brasilien besuchen und zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro kommen.
“Verkrustete Strukturen abreißen”
Kurz vor dem Konklave zur Papst-Wahl sagte Kräutler im APA-Gespräch, die Zeit sei “sicher reif für einen Papst aus einem nicht-europäischen Land”. Ein neuer Papst mit “mehr jugendlichem Elan” könne “verkrustete Strukturen abreißen und längst notwendige Reformen in Angriff nehmen”. Denn es tue Not, “die Fenster aufzureißen und das lebenswichtige Sonnenlicht hereinstrahlen zu lassen”.