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Bombendrohung am Bahnhof Feldkirch: Polizei sucht Anrufer

Feldkirch -  Am Donnerstagmorgen erreichte die ÖBB telefonisch eine Meldung einer Bombendrohung am Feldkircher Bahnhof. Von einem Sondereinsatzkommando konnte jedoch kein verdächtiger Gegenstand gefunden werden.
Interview mit Walter Filzmaier
Waggon wurde durchsucht

Der Bahnhof Feldkirch musste Donnerstag früh nach einer Bombendrohung geräumt werden. Fahrgäste und Personal wurden evakuiert. Die Polizei und die ÖBB leiteten den fraglichen Zug auf ein Nebengleis, um ihn zu durchsuchen. Kurz nach 11.00 Uhr gab die Exekutive Entwarnung: es wurde keine Bombe gefunden. Die Züge der ÖBB waren in der Folge am Donnerstag bis zu einer Stunde verspätet, erst gegen Mittag normalisierte sich die Situation.

Anonyme Bombendrohung

Die anonyme Bombendrohung eines männlichen Anrufers ging gegen 6.45 Uhr im Callcenter der ÖBB ein und betraf einen Waggon zwischen Bregenz und Bludenz, so ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel. Die für solche Fälle vorgesehenen Einsatzpläne wurden gemeinsam mit der Polizei umgesetzt. Der gerade in der Station ankommende Zug – der einzige, auf den die diffuse Beschreibung des Anrufers passte – wurde angehalten und “in aller Ruhe evakuiert”, so Zumtobel. Weitere Züge auf den Gleisen wurden im Vorfeld des Bahnhofs gestoppt.

Experten des Landeskriminalamts überprüften daraufhin die fraglichen Waggons mit einem Sprengstoff-Suchhund. Zwei der Gleise konnten dabei freigegeben werden, so war zumindest ein eingeschränkter Zugverkehr möglich. Bei der Durchsuchung habe man jedoch nichts Verdächtiges gefunden, so Walter Filzmaier, stellvertretender Sicherheitsdirektor. Nun konzentriere man sich auf die Ausforschung des Anrufers. “Es werden dazu alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft”, betonte er. Der Anrufer müsse sich im Klaren sein, dass auf ihn neben strafrechtlichen Konsequenzen auch mitunter zivilrechtliche Ansprüche der ÖBB zukämen.

“Nicht geringe Kosten” entstanden

Neben den Unannehmlichkeiten für die Kunden sei der Einsatz wegen Sperren und Verspätungen mit “nicht geringen Kosten” verbunden gewesen, bestätigte ÖBB-Sprecher Zumtobel. “Das ist kein Scherz oder Witz, sondern eine gefährliche Drohung. Die Person muss belangt werden”, betonte er. Man stelle den Behörden jede zur Täterermittlung nötige Information zur Verfügung. Glücklicherweise sei aber niemand zu Schaden gekommen, “das ist das Wichtigste”.

Züge im Nahverkehr waren wegen der Bombendrohung bis zu einer Stunde verspätet, jene im Fernverkehr mindestens eine halbe Stunde. Der bestehende Schienenersatzverkehr auf der Arlbergbahnstrecke zwischen Landeck und Bludenz wurde aus gegebenem Anlass auf Feldkirch ausgeweitet. Die etwa 30 betroffenen Fahrgäste auf dem Weg in Richtung Wien konnten ihre Fahrt daher in Bussen fortsetzen.

Der Bahnhof Feldkirch gehört zu den wichtigsten Bahnhöfen Vorarlbergs. Er dient zudem als Verladestation für den Autoreisezug von Feldkirch nach Wien, Villach sowie Graz und ist Grenzbahnhof auf der Strecke nach Buchs (St. Gallen).

(APA)

Video: Interview mit Walter Filzmaier, stellv. Sicherheitsdirektor

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