Parallel zum Festival beleuchtet von 31. Juli bis 2. August ein Symposium in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift “Opernwelt” das Leben und Schaffen des nahezu vergessenen Komponisten.
Die bisher 130 angemeldeten Teilnehmer des Symposiums besuchen am Samstag eine vormittägliche Aufführung der “Passagierin” und abends die Premiere der satirischen Oper “Das Portrait” im Bregenzer Kornmarkttheater. Das Stück entstand nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolai Gogol und dreht sich um die Frage, inwieweit ein Künstler sich und seine Kunst verkaufen darf, ohne diese zu verraten. Diese Frage spiegelt Weinbergs Schicksal wider: Für den Komponisten, der vor den Nazis nach Russland flüchten musste und von den dortigen Machthabern zeitweise inhaftiert wurde, war sein Schaffen stets eine Gratwanderung zwischen der Freiheit der Kunst und der Furcht vor Arbeitsverbot oder gar Deportation nach Sibirien.
Am Sonntag steht dann für die Symposiumsteilnehmer eine Orchestermatinee der Wiener Symphoniker unter Leitung von Vladimir Fedoseyev mit den Wiener Sängerknaben auf dem Programm, zu hören sind eine Symphonie und ein Requiem Weinbergs. Es folgt ein Künstlergespräch mit Festspiel-Intendant David Pountney, der Autorin der “Passagierin”-Buchvorlage Zofia Posmysz und Mitwirkenden der beiden Opern. Am Abend spielt das Kammerorchester der Oper Nowosibirsk MusicAeterna ein Flötenkonzert und eine Sinfonietta von Weinberg sowie Musik von Prokofjew und Mozart.
Ein Weinberg-Seminar mit David Pountney, dem Weinberg-Biografen David Fanning und dem Musikwissenschafter Manashir Yakubov rundet das Symposium ab. Den Abschluss bilden ein Kammerkonzert mit dem Quatuor Danel, das ein Streichquartett von Weinberg präsentieren wird, und ein weiteres Orchesterkonzert mit dem Kammerorchester aus Nowosibirsk. Geplant sind Weinbergs “Rhapsodie über Moldawische Themen” sowie eine seiner Kammersymphonien.