26 Cartoonisten von Andreas Prüstel über Clemens Haipl bis Volker Kischkel alias Mock zeigen in “Cartoons über Wien” mehr als nur die Stadt – sie porträtieren das Goldene Wienerherz in all seinen Facetten.
Wiener Schmäh gone bad
Hier wird nichts ausgelassen: Vom Fiaker über den Heurigen bis zum derben Wiener Schmäh, vom Prater inklusive Neuinterpretationen des Riesenrads bis zum weniger bekannten Sightseeing-Highlight wie dem “Hundertwasserbordell” …
“Cartoons in Wien”: So makaber kann Humor sein
Der Tod, der bekanntlich ein Wiener sein muss (oder doch Niederösterreicher?!) wird ebenso liebevoll und augenzwinkernd gezeichnet wie Society-Löwe und Opernball-Gastgeber Richard Lugner oder Bürgermeister Michael Häupl und seine berüchtigte Liebe zum Weißen Spritzer.
Eine Stadt – viele Probleme
Hier wird vor keinem noch so aktuellen Problem der Bundeshauptstadt die Augen verschlossen, sei es die umstrittene Mariahilfer Straße oder der mangelnde bzw. immer teurer werdende Wohnraum.
Blick von Außen auf Wiens Innerstes
Die wenigsten – gerade einmal drei – der beteiligten Humoristen sind übrigens tatsächlich gebürtige Wiener. Wie diese Stadt tickt, davon scheinen sie trotzdem Ahnung zu haben.
“Eben alles über den Glanz und das Elend einer Weltstadt, die sich im Walzertakt dreht, bis sie speibt”, verspricht das kleine Buch, und löst dies in seinen komischen Bildern weitgehend auch ein.
Für alle, die das Leben in Wien wagen (wollen)
Fazit: “Cartoons über Wien” gibt einigen Anlass zum Schmunzeln. Der Wiedererkennungswert der Wiener Phänomene ist definitiv hoch. Political correctness darf man sich nicht erwarten – bösen, respektlosen, schwarzen Humor aber allemal.
Das Büchlein ist ein nettes Geschenk für Menschen, die hier bereits leben oder – vielleicht noch passender – für jene, die vorhaben, Wien zu ihrem Wohnsitz zu machen. Damit sie nachher nicht sagen können, man hätte sie nicht gewarnt.
(DHE)