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"Cartoons über Wien": Die Stadt aus geballt humoristischer Sicht

©Elisabeth Semrad
Das kleine, soeben neu erschienene Büchlein "Cartoons über Wien" widmet sich Menschen und Phänomenen, für die Wien berühmt-berüchtigt ist. Aus der Sicht zahlreicher Cartoonisten bekommen Persönlichkeiten von Sigmund Freud bis Michael Häupl ihr Fett weg. VIENNA.AT hat sich das Buch für Sie angesehen.
Cartoons aus dem Buch
Wien für Verliebte

26 Cartoonisten von Andreas Prüstel über Clemens Haipl bis Volker Kischkel alias Mock zeigen in “Cartoons über Wien” mehr als nur die Stadt – sie porträtieren das Goldene Wienerherz in all seinen Facetten.

Wiener Schmäh gone bad

Hier wird nichts ausgelassen: Vom Fiaker über den Heurigen bis zum derben Wiener Schmäh, vom Prater inklusive Neuinterpretationen des Riesenrads bis zum weniger bekannten Sightseeing-Highlight wie dem “Hundertwasserbordell” …

 
Matrattel
© Matrattel
 
… das klassische Wiener Kaffeehaus, in dem man möglicherweise auch andere einschlägige als die klassiche Sacher-Torte erhält, wenn man nicht gerade am Kaffee-Tropf hängt, bis hin zur Hundewiese, die inklusive Gackerl selber scheinbar zu einer Art Wahrzeichen wird. Und auch davor, die Aristokratie durch den Kakao zu ziehen, wird nicht Halt gemacht.
 
Oliver Ottitsch
© Oliver Ottitsch
 

“Cartoons in Wien”: So makaber kann Humor sein

Der Tod, der bekanntlich ein Wiener sein muss (oder doch Niederösterreicher?!) wird ebenso liebevoll und augenzwinkernd gezeichnet wie Society-Löwe und Opernball-Gastgeber Richard Lugner oder Bürgermeister Michael Häupl und seine berüchtigte Liebe zum Weißen Spritzer.

 
Andreas Prüstel
© Andreas Prüstel
 

Eine Stadt – viele Probleme

Hier wird vor keinem noch so aktuellen Problem der Bundeshauptstadt die Augen verschlossen, sei es die umstrittene Mariahilfer Straße oder der mangelnde bzw. immer teurer werdende Wohnraum.

 
Elisabeth Semrad
© Elisabeth Semrad
 
Da wird Adolf Hitler bei Sigmund Freud auf die Couch gelegt, wenn dieser nicht gerade mit seiner Mutter telefonisch den Ödipus-Komplex erörtert. Und auch über die Herkunft der Mozartkugeln erfährt man einiges – was man vielleicht gar nicht wissen wollte.
 
Bruno Haberzettl
© Bruno Haberzettl
 

Blick von Außen auf Wiens Innerstes

Die wenigsten – gerade einmal drei – der beteiligten Humoristen sind übrigens tatsächlich gebürtige Wiener. Wie diese Stadt tickt, davon scheinen sie trotzdem Ahnung zu haben.

“Eben alles über den Glanz und das Elend einer Weltstadt, die sich im Walzertakt dreht, bis sie speibt”, verspricht das kleine Buch, und löst dies in seinen komischen Bildern weitgehend auch ein.

 
Daniel Jokesch
© Daniel Jokesch
 

Für alle, die das Leben in Wien wagen (wollen)

Fazit: “Cartoons über Wien” gibt einigen Anlass zum Schmunzeln. Der Wiedererkennungswert der Wiener Phänomene ist definitiv hoch. Political correctness darf man sich nicht erwarten – bösen, respektlosen, schwarzen Humor aber allemal.

Das Büchlein ist ein nettes Geschenk für Menschen, die hier bereits leben oder – vielleicht noch passender – für jene, die vorhaben, Wien zu ihrem Wohnsitz zu machen. Damit sie nachher nicht sagen können, man hätte sie nicht gewarnt.

(DHE)

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