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China riegelt tibetisches Kloster ab

Nach der Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches in Südwestchina haben chinesische Sicherheitskräfte das Kloster abgeriegelt. Bewaffnete paramilitärische Polizisten patrouillieren die Straßen der Stadt Dawu (Provinz Sichuan).

“Unsere Stadt ist unter Polizeikontrolle”, sagte eine Angestellte eines Hotels auf telefonische Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. “Fragen sie mich nicht mehr – alle Telefone werden überwacht.”

Selbstverbrennung aus Protest 

Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über die Tibeter hat sich am Montag ein buddhistischer Mönch in China selbst verbrannt. Der 29-jährige Tsewang Norbu habe sich in Dawu in der tibetischen Präfektur Garze mit Benzin übergossen und angezündet, berichtete die Organisation Free Tibet. Er habe “Wir Tibeter wollen Freiheit” und “Lasst den Dalai Lama nach Tibet zurückkehren” gerufen.

Als der tote Mönch am Montag von seinen Mitbrüdern für die Bestattungszeremonie in das Kloster zurückgetragen worden sei, hätten chinesische Soldaten vergeblich versucht, ihnen den Leichnam gewaltsam wegzunehmen, berichtete das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) im indischen Dharamsala unter Berufung auf örtliche Quellen.

Seit Anfang Juli habe es schwere Einschränkungen und strenge Überwachung für die Mönche gegeben, nachdem Tibeter entgegen aller Anweisungen der Behörden den 76. Geburtstag ihres religiösen Oberhauptes, des Dalai Lamas, gefeiert hätten, hieß es weiter. Die chinesischen Behörden hätten daraufhin die Versorgung mit Strom und Wasser für das Nonnenkloster Gaden Choeling und das Nyitso-Kloster verringert.

Aus diesem Kloster stammte der 29-jährige Mönch, der sich am Montag aus Protest gegen die chinesische Herrschaft mit Benzin übergossen und angezündet hatte. Nach Angaben der Organisation Free Tibet soll er noch “Wir Tibeter wollen Freiheit” und “Lasst den Dalai Lama nach Tibet zurückkehren” gerufen haben. Erst im März hatte sich ein anderer Mönch in der gleichen Gegend selbst verbrannt.

(APA)

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