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China will Kooperation mit USA ausbauen - Streit um Inseln wird schärfer

Außenminister Wang Yi verteidigt Aufbau von umstrittenen Inseln
Außenminister Wang Yi verteidigt Aufbau von umstrittenen Inseln
China will trotz aller außenpolitischer Differenzen die Kooperation mit den USA ausbauen. Gleichzeitig wird der Ton im Inselstreit im Südchinesischen Meer wieder schärfer.

In den Inselstreitigkeiten mit seinen Nachbarn zeigte sich Außenminister Wang Yi am Sonntag auf einer seltenen Pressekonferenz anlässlich der Tagung des Volkskongresses zugleich völlig unnachgiebig. So forderte Yi Japan auf, endlich “einen klaren Bruch” mit seiner Kriegsvergangenheit zu vollziehen.

Scharfe Worte gegen Japan

“Vor 70 Jahren hat Japan den Krieg verloren. 70 Jahre später sollte es nicht sein Gewissen verlieren.” China lade zu seiner Militärparade am 3. September anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag des “Sieges über den Faschismus” die Führer aller betreffenden Länder ein, kündigte Yi an. Nach Berichten wird der russische Präsident Wladimir Putin teilnehmen.

China wirft Japan eine mangelnde Aufarbeitung der Aggression der kaiserlichen Armee damals in China vor und kritisiert einen Rechtsruck unter der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe. Auch streiten beide Seiten mit aller Schärfe um Inseln im Ostchinesischen Meer.

China erhebt sehr zum Ärger südostasiatischer Nachbarn auch Ansprüche auf Inseln im Südchinesischen Meer. Der Außenminister verbat sich Kritik an massiven Bautätigkeiten Chinas auf den Inseln und Riffen. Es seien “notwendige Konstruktionen auf unseren eigenen Inseln”, sagte Yi. “Dazu haben wir jedes Recht.”.

Dennoch mehr Kooperation mit den USA

Trotz der Differenzen mit den USA hofft China auf “neuen Schwung” in den Beziehungen. Mit Blick auf den Staatsbesuch von Staats- und Parteichef Xi Jinping im Herbst in den USA sagte Wang Yi, es sei unmöglich, keine Meinungsverschiedenheiten zu haben. “Wir sollten sie aber nicht unter dem Mikroskop vergrößern.” Vielmehr sollten sich beide Seiten darauf konzentrieren, “worauf wir uns einigen können”.

Neue Seidenstraße nach Europa

Der Außenminister warb für Chinas Initiative einer “neuen Seidenstraße”, mit der neue Wirtschaftskorridore auf dem Land- und Seeweg nach Europa geschaffen werden sollen. Peking stellt dafür rund 40 Milliarden US-Dollar (364,86 Mrd. Euro) für Projekte auch in Nachbarländern bereit, um die Märkte besser miteinander verbinden. “Es ist kein Solo Chinas, sondern eine Symphonie aller beteiligten Länder”, sagte Minister Yi.

Auch im Kampf gegen Terrorismus äußerte der Außenminister die Hoffnung auf mehr Kooperation mit anderen Ländern. China sei auch Opfer, sagte Wang Yi. Er bezog sich auf Terroranschläge uigurischer Extremisten, die seit einem Jahr zugenommen haben.

Im Verhältnis zum traditionellen Verbündeten Nordkorea, das unter dem neuen Machthaber Kim Jong-un abgekühlt ist, zeigte sich wenig Annäherung.

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