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Chronologie zum Fall Julian Assange

©AP/Sang Tan
Seit zwei Jahren sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Botschaft Ecuadors in London fest. Ein Rückblick:

Juli 2010: Wikileaks veröffentlicht etwa 90 000 zumeist geheime US-Dokumente über den Afghanistan-Krieg. Diese stammen von der Informantin und US-Soldatin Chelsea Manning, die damals noch Bradley Manning heißt. Sie nimmt später eine weibliche Identität an.

August 2010: Wegen des Verdachts der Vergewaltigung erlässt die Stockholmer Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Australier Assange, hebt ihn aber wenige Stunden später wieder auf.

Oktober 2010: Fast 400 000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg landen bei Wikileaks. Im November bringen mehr als 250 000 vertrauliche Diplomatenberichte die US-Regierung in Schwierigkeiten.

Dezember 2010: Assange wird von der britischen Polizei in London wegen eines neuen Haftbefehls aus Schweden festgenommen. Nach einer Woche Untersuchungshaft kommt er gegen Kaution und unter Auflagen frei. Das Tauziehen um eine Auslieferung nach Schweden beginnt.

Februar 2011: Ein Londoner Gericht entscheidet für die Auslieferung. In Schweden soll Assange zu den Vorwürfen befragt werden, eine Anklage gibt es nicht. Assange, der eine Auslieferung an die USA befürchtet, geht in Berufung.

November 2011: Der britische High Court entscheidet, dass Assange an Schweden ausgeliefert werden darf. Der legt Einspruch ein.

Mai 2012: Das höchste britische Gericht, der Supreme Court, bestätigt das Urteil der Vorinstanz.

Juni 2012: Assanges Einspruch scheitert. Am 19. Juni flieht er in die Botschaft von Ecuador in London und beantragt politisches Asyl. Sollte er die Botschaft verlassen, droht ihm die Festnahme.

August 2012: Ecuador gewährt Assange Asyl. Eine Drohung der Briten, sie könnten auch in die Botschaft eindringen und ihn festnehmen, führt zu diplomatischen Spannungen.

Juli 2013: Ein US-Militärgericht erklärt Wikileaks-Informantin Manning in 19 von 21 Anklagepunkten für schuldig: 35 Jahre Haft.

Oktober 2013: Ecuador will freies Geleit für Assange erreichen. Die Regierung schließt eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag nach einem Medienbericht nicht aus.

November 2013: Die “Washington Post” berichtet unter Berufung auf Regierungsbeamte, die USA würden Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente nicht anklagen. Das Justizministerium sei zu dem Schluss gekommen, es müsse dann auch US-Medien ins Visier nehmen. Wikileaks bezweifelt die Darstellung.

(APA/dpa)

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