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City Lights als Lebensretter: 60 öffentliche Defibrillator-Säulen für Wien

Defibrillatoren können bei Herzstillstand einen Herztod verhindern und sind jetzt auch in City Lights verfügbar
Defibrillatoren können bei Herzstillstand einen Herztod verhindern und sind jetzt auch in City Lights verfügbar ©Heiko Reckert / pixelio.de (Sujet)
Bei einem plötzlichen Herzstillstand ist schnelle Erste Hilfe oft entscheidend über Leben und Tod. In Wien werden deshalb in den nächsten Monaten 60 Defi-Säulen im öffentlichen Raum installiert - umfunktionierte City Lights, die mit einem jederzeit entnehmbaren Defibrillator ausgestattet sind.

Als “Lebensretter” werden künftig 60 umgebaute City Lights fungieren, die in ganz Wien aufgestellt werden. Denn die umgebauten Werbekästen enthalten Defibrillatoren – und können dadurch einen Herztod verhindern. Denn im Ernstfall ist schnelle Erste Hilfe entscheidend.

Rasche Hilfe bei Herzstillstand

Mehr als 10.000 Menschen sterben in Österreich jährlich am plötzlichen Herztod. “Man kann nur einen Fehler machen, nämlich gar nichts zu machen”, verwies Landtagspräsident Harry Kopietz, der auch “Botschafter” des kooperierenden Vereins Puls ist, in einer Pressekonferenz am Donnerstag auf die Wichtigkeit der schnellen Hilfeleistung.

Um die Hemmschwelle für Laien zu senken, wird bei der Entnahme des Defis automatisch eine Verbindung zur Berufsrettung hergestellt. Diese unterstützt beim Reanimieren und schickt gleichzeitig ein Rettungsauto zum entsprechenden Standort, der dank GPS eindeutig identifiziert werden kann. Außerdem gibt das Defi-Gerät selbst genaue Anweisungen, wann was zu tun ist.

Kosten für umgebaute City Lights trägt Gewista

Die Kosten von rund einer Million Euro werden von der Gewista, dem Wiener Platzhirschen für Außenwerbung, getragen. Weitere Säulen sollen später laufend dazukommen.

Die adaptierten Werbekästen werden vorrangig im innerstädtischen Bereich aufgestellt, da hier besonders viele Menschen unterwegs seien, hieß es. Abrufbar sind die Standorte hier bzw. über eine Gratis-App des Samariterbundes. Gewartet werden die Defibrillatoren, die durch einen kontrollierten Stromstoß das Kammerflimmern des Herzens beenden sollen, von der Rettung, sagte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (S). Sie sah in der Wiener Initiative ein “avantgardistisches Projekt”, das für andere Metropolen sicher Vorbildwirkung haben werde.

Defibrillatoren können Herztod verhindern

Wie wichtig schnelle Hilfe ist, unterstrich Mario Krammel, Geschäftsführer des Vereins Puls, der sich die Bekämpfung des plötzlichen Herztods zum Ziel gesetzt hat. Denn bereits drei Minuten nach dem Herzstillstand träten durch Sauerstoffmängel irreversible Gehirnschäden auf. Bis zum Eintreffen der Rettung vergingen durchschnittlich jedoch zehn Minuten. Laut Klaus Markstaller von der Med-Uni Wien wird bei einer möglichst früh durchgeführten Wiederbelebung die Überlebenschance von zehn auf bis zu mehr als 50 Prozent erhöht.

Nach den 60 Säulen sollen bald weitere folgen, kündigte Kopietz heute an. Für die erste Tranche übernimmt die Gewista jedenfalls die Kosten. Refinanzieren will man das Projekt mit Reklame, so Gewista-Chef Karl Javurek. Denn während die Vorderseite der Werbeflächen für Logo und Kurzbeschreibung der Defi-Säule dient, bleibt die Rückseite der mit Defibrillatoren ausgestatteten City Lights frei für Werbeplakate.

(apa/red)

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