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Coming In - Kritik und Trailer zum Film

Der schwule Starfriseur Tom Herzner (Kostja Ullmann), der in Berlins Mitte einen Hochglanz-Salon führt, heuert zu Fortbildungszwecken bei der flippigen Friseurin Heidi (Aylin Tezel) im multikulturellen Neukölln an. Tom will wissen, was Frauen mögen, und verliebt sich prompt in die chaotische Heidi, die einfach ein toller Kumpel ist. Nur die Liebe zählt, nicht das Geschlecht.

Wie ein Model auf dem Laufsteg stolziert er durch seinen Berliner Hochglanz-Salon, Küsschen hier, Küsschen da. Tom Herzner (Kostja Ullmann) ist ein heiß begehrter Starfriseur, fast schon ein Dressman. Und brav geoutet hat sich der schwule Beau auch schon. Jetzt gilt er als Galionsfigur der Szene.

Kurzinhalt zum Film “Coming In”

Als sein Freund und Manager Robert (Ken Duken) den feschen Friseur zu Studienzwecken in einen piefigen Kiez-Salon ins multikulturelle Neukölln schickt, verliebt sich der coole Tom allerdings unsterblich in die chaotische Friseurin Heidi (Aylin Tezel). Liebe geht seltsame Wege.

Der 1977 in Rosenheim geborene Regisseur Marco Kreuzpaintner feierte 2004 mit dem sensiblen Coming-Out-Drama “Sommersturm” seinen Durchbruch. Damals spielte bereits Kostja Ullmann neben Robert Stadlober eine der Hauptrollen.

Mit “Coming In” (ab 24. Oktober im Kino) hat Kreuzpaintner nun eine romantische, etwas harmlose Komödie inszeniert, die vom Charme der Protagonisten lebt, aber nicht ohne Schwulen-Klischees auskommt. Der Film zielt auf ein Mainstream-Publikum, bedient etliche Stereotypen und ist trotzdem ganz unterhaltsam geworden.

“Neukölln? Warum nicht gleich Afghanistan?” Sarkastisch kommentiert Tom seine “Versetzung” ins prollige “Bel Hair”. Er soll herausfinden, welche Shampoos Frauen mögen. Also verwandelt sich der geschniegelte Tom in den kumpelhaften Horst mit blond gefärbtem Pony und rotem Fußballtrikot – ein Pfundskerl am Lockenwickler, der auch schon einmal ein Moped frisiert. Die Frauen lieben ihren Horst, besonders Salonbesitzerin Heidi. Nur Toms Freunde aus der Schwulenszene sind schockiert.

Kritik zum Film

Und jetzt kommen auch die Klischees. Charakterdarsteller August Kirner läuft als Herausgeber der Schwulen-Postille “Andersrum” in lustigen bunten Hemden und karierten Hosen durch den Film, stets ein Gläschen Sekt an den Lippen. Sein Freund Harry (Andre Jung) ist der politisch korrekte, väterliche Typ, während der Draufgänger Sam (Bruno Eyron) jede Nacht mit einem anderen Kerl ins Bett steigt. Wieso können schwule Männer nicht mal ganz normal daherkommen, so durchschnittlich wie die meisten Heteros?

Wie auch immer, die Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf, und sowohl Kostja Ullmann wie auch Ayin Tezel, bekannt aus dem Dortmund-“Tatort”, entfalten einen Charme, dem man sich schwer entziehen kann. Beiden gelingt es, ohne falsche Untertöne ihre Zuneigung glaubhaft zu machen. Da können dann Heidis Großeltern, wunderbar gespielt von Hildegard Schmahl und Tilo Prückner, nur staunen. Am Ende wird noch die Frage diskutiert, ob Shakespeare schwul war. Die Antwort könnte lauten: Wie es euch gefällt.

Trailer zur Komödie “Coming In”

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(APA)

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