Der Schwerpunkt der gender:impulstage lag heuer auf dem Thema “mind the web gap”. Das Internet kann helfen die Welt zu verändern. Feministinnen setzen ihre Hoffnungen seit einiger Zeit auf die Digitalisierung, um der Emanzipierung der Frau auf die Sprünge zu helfen.
“Keine Streitkultur”
“Gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr des Missbrauchs. Unsere Gesellschaft hat keine Streitkultur, keine Erfahrung in der respektvollen Austragung unterschiedlicher Meinungen. Das Internet eröffnet Raum, für eine Diskurskultur, für die wir noch nicht qualifiziert sind”, führt Röll aus. Grundsätzlich fördere Netzkultur archetypische, feminine Persönlichkeiten, sie ist das Gegenteil vom Grundprinzip des Hierarchiedenkens. “Das bedeutet somit, das Netz ist feminin, es wird aber überformt von der maskulinen Denkweise.”
Wahrnehmung: Männerdominiert?
Wenn also auch die Netzkultur männerdominiert ist, oder zumindest so wahrgenommen wird, stecken Frauen in demselben Dilemma, das sich im realen Leben offenbart: Sie fühlen sich weniger ermächtigt zu sprechen. Doch solange sie nicht die Stimme erheben, ändert sich nichts an der Machtverteilung.
In Sachen Gleichberechtigung ist das Internet der Gesellschaft nicht voraus: “Das Internet spiegelt die Verhältnisse ja nur wider. Themen werden zwar beschleunigt bearbeitet, intensiv diskutiert, verlieren aber ganz schnell ihre Bedeutung”, erklärt der Experte. Zwei Wege stehen Frauen zur Erreichung ihrer Ziele offen: Sie können die männlichen Strategien kopieren, um Erfolg zu haben. Oder: Sie setzen neue Maßstäbe – in Netz und in der Gesellschaft.
“Feminismus? Fuck yeah!”
Vorarlberger Frauen zum Thema “Feminismus”
“Feminismus bedeutet für mich, Menschen zu befähigen, damit sie sich für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft einsetzen.”
Julia Ha, Verein Amazone
“Feminismus bedeutet für mich, mir im Klaren darüber zu sein, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Menschen sind und somit auch gleich behandelt gehören.”
Miss Weirdy, Sängerin
“Feminismus bedeutet für mich, keine Unterschiede zwischen den Menschen zu machen und selbst zu entscheiden, wer ich sein will.”
Denise, Bloggerin
“Feminismus bedeutet für mich, in erster Linie Frau sein bzw. sich wirklich als Frau zu fühlen und sich seiner Weiblichkeit bewusst zu sein.”
Natalie, Miss Vorarlberg 2006
“Feminismus bedeutet für mich, die Wertschätzung der Leistungen einer Frau, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich.”
Alissia, Barkeeperin
“Feminismus bedeutet für mich, Gleichberechtigung beider Geschlechter, im beruflichen und sportlichen Kontext.”
Veronika, Fußballerin