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Der Vollposten - Avanti Beamti! - Trailer und Kritik zum Film

Eine unkündbare Beamtenstelle gibt man nicht auf - auch wenn es Abfertigungsangebote der reformwilligen Ministerien hagelt. So sieht das Checco, der in der italienischen Erfolgskomödie "Der Vollposten" an seinem Job als Jagdscheinabstempler in der Provinz hängt. Was folgt, ist ein Krieg mit der eiskalten Beamtin Dr. Sironi - und ein amüsantes Spiel mit europäischen Klischees.

Schließlich steht Checco (Checco Zalone) der neuen Verwaltung bei ihren Reformbemühungen im Wege, weshalb diese ihren aufmüpfigen Mitarbeiter mit Versetzungen in die Pampa zur Aufgabe bewegen will. Und so geht es in schnellem Tempo von Südtirol über Sardinien bis nach Lampedusa und damit auch auf einen Parforceritt durch die guten alten Italien-Klischees. Bisweilen kommt das höchst charmant daher, bisweilen höchst zotig.

Der Vollposten – Avanti Beamti! – Die Handlung

Seinen Posten will Muttersöhnchen Checco aber immer noch nicht aufgeben. So muss der begnadete Macho schließlich seiner “Mamma” Adieu sagen, versetzt ihn die skrupellose Gegenspielerin Sironi doch schließlich an den Nordpol, um Wissenschafter vor Eisbär-Angriffen zu schützen. Und gerade als der süditalienische Sesselpupser, der sich selbst vor Lemmingen fürchtet, aufgeben möchte, schlägt die Liebe in Form von Valeria (Eleonora Giovanardi) zu. Die hübsche Forscherin erobert sein Herz und bringt den überzeugten Südeuropäer auf diesem Wege sogar dazu, mit ihr nach Norwegen zu ziehen.

Dort lernt Checco, dass man Autos auf der Straße gar nicht notwendigerweise anhupen muss, auf dem Fußballplatz nicht zwingend mit Schwalben reüssiert und Mülltrennung ihre Berechtigung hat. Auch mit Valerias Kindern versteht sich der Neo-Nordmann großartig, auch wenn ihn die emanzipierten Kleinen herzlich auslachen, wenn er mit 38 Jahren stolz verkündet, eigentlich noch bei Mama und Papa zu wohnen. Aber irgendwie will die Transformation zum Norweger trotz gefärbter Haare doch nicht gelingen.

Der Vollposten – Avanti Beamti! – Die Kritik

In Italien hat sich der Film von Regisseur Gennaro Nunziante unter dem im Vergleich zum deutschen “Der Vollposten. Avanti Beamti” weit poetischeren Titel “Quo vado?” (“Wohin gehe ich?”) zum Kinohit des Jahres aufgeschwungen und selbst den neuesten “Star Wars”-Teil an der Kasse in den Schatten gestellt. Das liegt nicht zuletzt am Spielwitz von Komiker Checco Zalone in der Hauptrolle, der das Geschehen dominiert und in der Synchronfassung von Bastian Pastewka gesprochen wird. Der Film changiert allerdings bisweilen unentschieden zwischen den Genres. Mal ist er böse Politsatire, wenn etwa Checco als Beamter auf Lampedusa Flüchtlinge nach ihren fußballerischen Fähigkeiten für den Verbleib in Italien auswählt oder die Auswüchse italienischer Bürokratie und Reformunwilligkeit aufs Korn nimmt. Mal konterkariert er diesen Zug mit Wichswitzchen und Haudraufhumor. Alles in allem ist “Der Vollposten” aber die leichte Komödie zu den Themen der Zeit – von Europas Unterschieden und Gemeinsamkeiten bis hin zu den mediterranen Gesellschaften im Reformdruck.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Der Vollposten – Avanti Beamti!”

(APA)

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