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Der Weg zurück

Tomi will endlich wieder jubeln. 2013 will er sein Comeback geben.
Tomi will endlich wieder jubeln. 2013 will er sein Comeback geben. ©Dietmar Stiplovsek
Donnerstagmittag in Altach. Auf dem Kunstrasen neben dem Schnabelholz bestreitet der ortsansässige Erste-Liga-Klub das Abschlusstraining für das heutige Heimspiel gegen den Kapfenberger SV (20.30 Uhr).

Am Spielfeldrand beobachten zwei in dicke Jacken und Mützen eingehüllte Gestalten das Training. Der größere der Beiden streichelt mit den Sohlen immer wieder zärtlich über den Ball. Bei näherer Betrachtung wird klar, welch lang vermisster Gast den Weg zurückgefunden hat: Tomás Esteban Correa Miranda. Kurz: Tomi.

Seit zwei Wochen weilt der Spanier wieder in Vorarlberg. Sechs Monate lang hatte er keinen Ball an den Füßen. Nun darf er das runde Leder wieder berühren. Tomi gesteht: „Das wurde auch Zeit. Sechs Monate ohne Fußball sind eine Katastrophe.“ Sein letztes Spiel bestritt der 27-Jährige am 4. Mai beim 1:0-Heimsieg gegen St. Pölten. Im Sommer schien es, als würde er sich nach seiner Patellasehnenverletzung wieder zurückmelden. Im Sommer begann er mit dem Lauftraining. Schnell wurde klar: Das wird nichts. Also zurück zum Arzt. Nachdem sich in Vorarlberg keine Besserung einstellte, empfahl ihm ein befreundeter Physiotherapeut aus Las Palmas eine besondere Therapie in Barcelona.

Darauf stieg Tomi ins Flugzeug nach Spanien. Er quartierte sich in einem Hotel ein und ließ über sich täglich zwei bis drei Stunden schmerzhafte Therapie ergehen: „Nach den Einheiten war ich für nichts mehr zu gebrauchen. Ich mus­ste das Bein hochlagern und kühlen.“

Fast zwei Monate pendelte er zwischen Hotel und Praxis hin und her. Das schöne Wetter in der spanischen Großstadt konnte er nur bedingt genießen. Aber es hat sich gelohnt.

Mittlerweile trainiert der Torjäger wieder auf dem Platz, wenn auch noch nicht mit der Mannschaft. „Pünktlich im Jänner bin ich wieder voll da“, verspricht er.

Für die Offensive der Altacher wäre Tomi immens wichtig. Er fungierte im Frühjahr als Vorbereiter und eiskalter Vollstrecker. Beides Spielertypen, die den Altachern oft abgehen. Wie heute gegen Kapfenberg. Denn Daniel Schöpf und Hannes Aigner werden definitiv nicht dabei sein. Aigner hat sich vergangene Woche beim 0:0 in Hartberg an der Schulter verletzt, Schöpf sah seine fünfte Gelbe Karte.

Des Einen Leid…

…des Anderen Freud. Matthias Cuntz wird Schöpfs Platz im defensiven Mittelfeld einnehmen. Nach seiner überstandenen Bänderverletzung kam der Deutsche nur mehr zu Kurzeinsätzen, da Schöpf und Netzer im Mittelfeld gesetzt sind. Heute kann er sich gegen wiedererstarkte Kapfenberger beweisen. Gegen Steirer, die nach dem Trai­nerwechsel vergangene Woche wie ausgewechselt wirkten und Grödig mit 2:0 nach Hause schickten. Im Sturm darf sich Danijel Prskalo berechtigte Hoffnungen auf die Startelf machen. Im Sommer als Tomi-Ersatz gekommen, schmorte er nach der Verpflichtung von Mahop meistens auf der Bank.

Die Partie heute gegen den Tabellenvorletzten markiert das letzte Spiel der Hinrunde. Die Rückrunde beginnt bereits kommende Woche. Noch ohne Tomi. Am 26. Februar 2013 gegen den SV Grödig will der Spanier wieder das Altach-Dress tragen. Dafür trainiert er jeden Tag mehrere Stunden. Am 8. Jänner beginnt die schlimmste Zeit für Fußballer: die Wintervorbereitung. Nicht für Tomi: „Die Vorbereitung im Jänner wird sicher hart. Darauf freue ich mich riesig.“

Wenn alles läuft wie gepl­ant, können sich Vorarlbergs Fußballfans im Frühjahr also auf ein Sturmduo Tomi/Aigner freuen.

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