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Derby-Aufreger: Darum bekam Steffen Hofmann keine Karte

Rapid-Urgestein Steffen Hofmann im Derby-Clinch mit Austrias Raphael Holzhauser.
Rapid-Urgestein Steffen Hofmann im Derby-Clinch mit Austrias Raphael Holzhauser. ©APA/Herbert Neubauer
Schiedsrichter Alexander Harkam hatte beim 322. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria Wien alle Hände voll zu tun. Bei einem Disput zwischen Raphael Holzhauser und Steffen Hofmann stand auch der Unparteiische einmal mehr im Fokus.
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Es war eine der Szenen des 322. Wiener Derbys: Nachdem Schiedsrichter Alexander Harkam die Partie nach einer kurzen Unterbrechung wegen aufs Spielfeld geworfener Gegenstände aus dem grün-weißen Fansektor wieder angepfiffen hatte, schritt Austrias Raphael Holzhauser zur Ausführung des Eckballs – und lieferte sich einen Disput mit Rapids Wechselspieler Steffen Hofmann.

Der Hütteldorfer Rekordspieler brachte Holzhausers Verzögerung bei der Ausführung der Standardsituation in Rage. Der darüber höchst erregte Hofmann verhöhnte den Austrianer als weinerlich und drückte ihm erzürnt den Ball in die Hand. Harkam sah von einer fälligen Verwarnung Hofmanns aber ab, um laut eigenen Angaben eine weitere Eskalation der Lage zu vermeiden.

Raphael Holzhauser: “Habe schon geglaubt, Steffen schießt den Ball”

“Regeltechnisch hätte ich den Spieler Hofmann mit Gelb verwarnen müssen. Warum ich das nicht gemacht habe, kann ich frei von der Leber weg sagen. Ich wollte die Situation so lösen, das wir weiterspielen können. Mit einer Verwarnung hätte ich noch mehr Öl ins Feuer gegossen”, sagte der Unparteiische über die Szene in der 93. Minute gegenüber Sky.

Holzhauser nahm die Szene nach dem Spiel gelassen zur Kenntnis. “Emotionen, das gehört dazu. Ich habe schon geglaubt, der Steffen schießt den Ball selbst”, sagte der Torschütze zum 2:2. Rapids Doppel-Torschütze Louis Schaub zeigte indes kein Verständnis: “Wenn man es provoziert von den Fans, darf man sich nicht wundern, wenn dann mal ein Feuerzeug fliegt.”

Austria Wien kritisiert Reaktionen der Rapid-Spieler

Weniger locker als Holzhauser sehen die Austria-Vorstände Franz Wohlfahrt und Markus Kraetschmer die Angelegenheit. “Aussagen wie jene von den Rapid-Spielern sind meines Erachtens sehr gefährlich, denn damit unterstützen sie das Verhalten ihrer Fans und das fördert bei der nächstbesten Szene regelrecht einen Spielabbruch. Wir befinden uns dann in einem Bereich, wo wir uns nicht wundern dürfen, wenn wirklich etwas Schwerwiegendes passiert”, teilte Sportchef Wohlfahrt am Montag per Aussendung mit und ergänzte: “Da ist natürlich auch die Bundesliga gefragt.”

Finanzvorstand Kraetschmer gab zu bedenken: “Man muss sehr vorsichtig sein, denn am Sonntag wurde Raphael Holzhauser vom Opfer zum Täter gemacht und das werden wir nicht akzeptieren. Das Verhalten sogenannter Fans ist absolut respektlos und hat nicht das Geringste mit sportlicher Rivalität zu tun.” Man müsse sich mit dieser Problematik “sehr intensiv auseinandersetzen”.

(APA, Red.)

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